Tier-Rassismus im hessischen Umweltministerium?

Tier-Rassismus im hessischen Umweltministerium?

Januar 22, 2020 Aus Von mfsimba

Man kann das (satirisch) ja auch mal so sehen.

Das Ministerium für Jagdpropaganda und waidgerechte Volksaufklärung gibt bekannt: Die Zunahme fremder Subjekte in der Deutschen Fauna hat jedes erträgliche Maß überschritten. Schwarzafrikanische Gänse, bolchewistische Marderhunde, schmutzige Waschbären, zähnefletschende Nutria, so wie genetisch minderwertiges, kanadisches Federvieh stehlen anständigen deutschen Tieren den Lebensraum. Das Boot ist voll! Deutsche Natur den deutschen Tieren! Es kann ja nicht angehen, dass sich jeder dahergeflogene ausländische Drecksvogel in unsere schöne Deutsche Eiche setzt, geisteskranke, österreichische Braunbären ungestraft in unser schönes Bayern einfallen oder sich von Natur aus kriminelle fremdländische Marderarten an der Verkabelung unserer hübschen japanischen Autos vergehen! Kroppzeug verdammtes! Ausrotten, aber sofort! Töten!…”


Der billige Spruch erinnert an eine schlechte Büttenrede. Klingt wie Ausländer raus. Schäbiger gehts echt bald nicht mehr. Macht einen sprachlos. Was ist das für eine Politik, was sind das für Leute, die sich solch hohler Phrasen bedienen?


Im Tierreich gab es schon immer Migranten und Migration

Zur Tierwanderung zählen jene Aspekte tierlichen Verhaltens, die in Zusammenhang mit den Bewegungen innerhalb ihres Territoriums oder Habitats sowie den Veränderungen ihres Verbreitungsgebietes stehen:

  • Migration, die zeitlich koordinierte, gerichtete, meist periodische Massenbewegung aller oder vieler Individuen einer Art oder einer Population (englisch migratory species)
  • Streifen oder Streichen, die Wanderung einzelner Exemplare einer Art oder einer Population

Die beiden Phänomene sind nicht exakt voneinander abzugrenzen, da auch Massenbewegungen aus nicht offenkundig zusammenhängenden Einzelbewegungen bestehen können.

Grundlagen

Die Routen von Tierwanderungen können sowohl über längere Zeitspannen stabil bleiben, also auf ganz spezifische Regionen begrenzt bleiben, als auch sich relativ schnell auf andere Regionen verlagern, und sind dann als Sonderform der Ausbreitung zu verstehen. Tierwanderungen gibt es bei Arten verschiedener Tierstämme und in vielen zeitlichen Abstufungen (von täglich über einmal im Leben bis zur Erschließung neuer Lebensräume über viele Generationen). Meist erfolgen die Wanderungen aktiv, aber es kommen auch Verschleppungen als teils oder ganz passive Ortsveränderungen vor, etwa durch Luft- oder Wasserströmungen, Transport durch andere Tiere und den Menschen. Insbesondere bei maritimen Lebensformen ist wenig darüber bekannt, welche Wanderungsbewegungen dem regionalen Erscheinen einer Art zugrunde liegen.

Ursachen

Auch wenn die Bereitschaft zur Wanderung vermutlich häufig genetisch festgelegt ist, kann man doch als konkreten Anstoß zwei Hauptursachen nennen:

  • Erstens ein unzureichendes Nahrungsangebot, meist gepaart mit oder aufgrund von ungünstigen Witterungsbedingungen. Der Vogelzug ist dafür ein Beispiel.
  • Zweitens die Fortpflanzung. Beispielsweise ziehen ansonsten weit verstreut lebende Tiere häufig zur Paarungszeit zu bestimmten Plätzen. Damit vergrößert sich ihre Chance, einen Partner zu finden.

Tierwanderungen sind zwar häufig und äußerst detailliert beschrieben worden und allseits bekannt, ihre genauen Auslöser, ob Wandertrieb oder konkrete Reaktion auf Umweltbedingungen, und die Orientierungsmechanismen (zum Beispiel der Magnetsinn der Zugvögel) sind allerdings oft noch nicht hinreichend genau erforscht. Als gesichert gilt, dass beim Einsetzen einer Wanderung in der Regel mehrere Faktoren eine Rolle spielen: Tageslängen, Temperaturen, bei Vögeln die Mauser, Zustand der Fettdepots und anderes.

Daneben ist auch der Zusammenhang mit allfälligen Auswirkungen eines Klimawandels Ziel aktueller Forschung.


https://www.nutria-info.com/…

https://www.novo-argumente.com/…/die_boesen_fremdlinge…

https://www.geo.de/…/3996-rtkl-invasive-arten-was…

https://www.swr.de/…/did…/nid=7576/1ubai9m/index.html

https://www.spektrum.de/…/buchkritik-zu-die…/1412341

Das Buch ist eine streitbare Kritik an einem fremdenfeindlichen, rückwärts gerichteten Naturschutz, der invasive Arten als Schuldige inszeniert, statt sich mit dem Neuen konstruktiv auseinanderzusetzen. Denn gerade in Zeiten sich stark veränderter Ökosysteme und des Klimawandels brauchen wir widerständige Arten, die unsere biologische Vielfalt bereichern – und übernutzte Landschaften regenerieren.

https://www.deutschlandfunk.de/auslese-kompakt-die-neuen…

https://www.deutschlandfunkkultur.de/fred-pearce-die…

https://www.deutschlandfunk.de/umgang-mit-invasiven-arten…


Quellen: Screenshot Umweltministerium (Facebook), Wikipedia