Simmersbach…

Simmersbach…

...oder auch Sömmaschbuch, wie man hier auf platt sagt, liegt im Nordosten des Lahn-Dill-Kreises und gehört zur Großgemeinde Eschenburg, direkt an der Grenze zum Landkreis Marburg-Biedenkopf. Umgeben ist der Ort von Ausläufern des Rothaargebirges im Nordwesten und dem Gladenbacher Bergland im Osten.

Es liegt im Tal des Simmersbachs, einem Zufluss der Dietzhölze. Die angrenzenden Orte sind, von Norden im Uhrzeigersinn beginnend: Roth (Gemeinde Eschenburg), Oberhörlen (Gemeinde Steffenberg), Lixfeld (Gemeinde Angelburg), Hirzenhain, Eiershausen und Eibelshausen (alle Gemeinde Eschenburg). Nordwestlich des Ortes erhebt sich der Staffelböll (536 m ü.NN), südöstlich der Hornberg (570 m ü.NN) und der Mattenberg (577 m ü.NN). Nordöstlich befindet sich der Galgenberg (541 m ü.NN).

Luftaufnahme/Simmersbach vom 03.09.2023 (2560 x 1355Pixel) – © Mirko Fuchs

Luftaufnahme/Simmersbach vom 03.06.2020 (2160 x 1440Pixel) – © Mirko Fuchs

Luftaufnahme/Simmersbach vom 09.01.2021 (2160 x 1440Pixel) – © Mirko Fuchs

Luftaufnahme/Simmersbach vom 03.06.2021 (2160 x 1440Pixel) – © Mirko Fuchs

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Simmersbach wurde im Jahr 1323 erstmals urkundlich erwähnt.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Simmersbach zusammen mit seinem Nachbarort Roth, die bis dahin zum Landkreis Biedenkopf gehörten kraft Landesgesetz dem Dillkreis zugeschlagen und mit den Gemeinden Eschenburg, Hirzenhain zur erweiterten Großgemeinde Eschenburg zusammengeschlossen. Die Inkraftsetzung erfolgte zum 1. Juli 1974 durch den Regierungspräsidenten in Darmstadt. Für alle Ortsteile wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet.

Das Wappen

Die von Erwin Reh gemalte Philippsbuche war Vorlage für das Simmersbacher Wappen.
Als die Gemeinde 1957  auch ein eigenes Wappen haben wollte, kam man auf das Motiv der Philippsbuche.
Kreisoberinspektor Karl Huth stimmte den Vorstellungen der Simmersbacher zu, daß für die Gemeinde die charakteristische Gestalt der Philippsbuche die gegebene Wappenvorlage sein würde. Es war das Verdienst von Bürgermeister Erwin Reh, daß ein Bild vorhanden war, das den Zustand des Baumes kurz nach dem ersten Weltkrieg zeigt. Die schweren Schäden, die den historischen Baum später trafen, waren damals noch nicht eingetreten.
Vier Hauptäste ragten aus dem mächtigen Stamm heraus und wurden gerne als Symbol für die vier Söhne Philipps des Großmütigen angesehen, zu dessen Erinnerung und Gedenken der Baum gepflanzt wurde. Bürgermeister Reh stellte das von ihm geschaffene Bild zur Verfügung. Ein Foto davon erhielt der Heraldiker Heinz Ritt aus Gießen, der dann im Auftrag des Hessischen Staatsarchivs das Wappen für die Simmersbacher zeichnete. Der in Marburg geborene hessische Landgraf Philipp der Großmütige (1509 – 1567), der 1526 die Reformation einführte, hatte in Marburg die erste protestantische Universität gegründet.
Er wurde 1547 bis 1552 von Kaiser Karl V. in den Niederlanden gefangen gehalten. Zur Erinnerung seiner Rückkehr in seine hessische Heimat, als er erstmals nach seiner Gefangenschaft hessischen Boden wieder betrat, wurde ihm zu Ehren am 10. September 1552 die Buche gepflanzt.

Die Katharinenkirche

In der Ortsmitte von Simmersbach erhebt sich die schlichte evangelische Katharinenkirche inmitten zahlreicher alter Fachwerkhäuser. Die alten Häuser tragen zum Teil Balkenschmuck und Kratzputz, auch einige der traditionellen zweigeteilten Haustüren sind hier noch zu finden. Zum Teil tragen die Türen stilisierte Blumenmuster.

Die unter Denkmalschutz stehende Katharinenkirche Simmersbach wurde in zwei Abschnitten im 13. und 14 Jahrhundert errichtet. Der Kernbau des Turms ist hochmittelalterlich und wurde später durch das Kirchenschiff erweitert. Beide Bauteile sind als Massivbauten in Bruchsteinmauerwerk errichtet und verputzt. In dem landwirtschaftlich orientierten Dorf versuchte man sich Ende des 18. Jahrhunderts die wenigen vorhandenen Bodenschätze nutzbar zu machen und so wurde unterhalb des Hornbergs eine Schiefergrube mit dem Namen Grube Wolfsschlucht eröffnet.

Mit dem Aufblühen der Industrie ab Ende des 19. Jahrhunderts wandten sich die Simmersbacher mehr und mehr von der für sie inzwischen unrentablen Landwirtschaft ab und fanden Arbeit in den Hütten und Fabriken des nahen Dietzhölz- oder Dilltals. So wurde aus dem einstigen Bauerndorf eine Wohngemeinde.

Die Philippsbuche

Im Jahr 1552 kehrte Landgraf Philipp von Hessen aus fünfjähriger Gefangenschaft zurück in seine Heimat und betrat am 10. September am Staffelböll erstmals wieder hessischen Boden. Wenige Jahre später pflanzten die Simmersbacher zum Gedenken daran an dieser Stelle eine Buche, die so genannte Philippsbuche. 1910 wurde unter dem Baum ein Denkmal errichtet.

1963 musste die mittlerweile 400-jährige Buche gefällt werden, da sie abgestorben war. Aus einem Ableger von ihr wurde aber ein neuer Baum gepflanzt. Die Philippsbuche wurde zwischenzeitlich zum Naturdenkmal erklärt und ist bis heute ein beliebtes Wanderziel.

Die Schutzhütte

Die Hütte steht direkt am Europäischen Wanderweg Nr. 1 und wurde 1976 in Eigenleistung des Verschönerungsverein errichtet. Der Europäische Fernwanderweg E1 ist Teil des europäischen Wanderwegnetzes und verläuft vom Nordkap derzeit bis Salerno im Süden Italiens. Seine Gesamtlänge beträgt rund 7.000 km

Die Grube Wolfsschlucht

In der Simmersbacher Gemarkung von Eschenburg die Schiefergrube Wolfsschlucht deren Stollen etwa 300 Meter tief in den Berg führen. Im 18. Jahrhundert brannten viele Häuser mit Ihren Strohgedeckten Dächern nieder. Und so suchte man zunächst mit dem Scheibenstein und später dem Schiefer nach geeigneteren Baumaterialien. Schon im Jahre 1767 fand, man erste Aufzeichnungen über die benachbarte Wissenbacher Schiefergrube. So kann man wohl die Entstehung der Simmersbacher Untertagegrube in die gleiche Zeit datieren, zumal Ihre erste Erwähnungen in die Jahre 1815 (Eibelshausen) und 1816 (Frechenhausen) fallen. In den Jahren 1863 und 1880 forderte die Grube mit Joh. Emmerich (Hirzenhain) und Heinrich Keller (Eiershausen) zwei Todesopfer. Im Jahr 1884 standen 36 Personen in der Schiefergrube Wolfsschlucht unter dem damaligen Pächter Dromm aus Gießen in Lohn und Brot und förderten mit 500 Tonnen schon 100 Tonnen mehr als die Grube in Wissenbach zur gleichen Zeit. Ein Bruch der Grubenbaue unterbrach im lahre 1896 die Förderaktivitäten.

Ein weiterer Bruch begrub endgültig die Fördermöglichkeiten für Wand -und Dachschiefer, so dass nur noch Schieferplatten und Blöcke und später Schieferbruch zur Herstellung von Beton – Schwerbeton und Waschbetonsteinen gefördert werden konnten. Gegen den im Tagebau fördernden Wettbewerb war man zunehmend preislich unterlegen, so dass sich Karl Jacobi im Jahre 1973 zur Einstellung der Untertagebetriebes entschloss.

Das alte Mühlchen

Wer von Eibelshausen herkommend auf Simmersbach zuwanderte, der sah sie dort unten im Wiesengrund, an der am weitesten vorspringenden Waldecke des „Hohen Rain“ (Flurname) liegen.

Die alte kleine Mühle, im Fachwerkstil erbaut, mit ihrer roten Rückwand, die in Ermangelung des ursprünglichen Baumaterials Holz und Lehm stattdessen in Ziegelmauerwerk erneuert worden war und dadurch dem kleinen Gebäude ein etwas fremdartiges Aussehen gab.

Von weitem sah man dem „Mühlchen“, wie es im Volksmund genannt wurde, ihr Alter nicht an, war es doch im Jahre 1654, also kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg, erbaut und hatte seitdem manchen Sturm erlebt. Der Antrieb der Mühle erfolgte über das seitlich angebrachte Mühlrad, das sicher in früheren Zeiten aus Holz gefertigt war, aber später dann irgendwann durch ein Eisenrad ersetzt wurde.

Der Badeweiher

Am Ortsausgang Richtung Streitwasser befand sich ehemals ein Schafpfuhl. Hier wurden die Schafe vor der Schur gewaschen. Bei dieser Veranstaltung stiegen die jungen Männer in alter Kleidung ins Wasser und jeweils zwei Mann wuschen zusammen ein Tier bis die Herde durch war. Die Dorfjugend und auch ältere Menschen nahmen als Zuschauer an diesem Schauspiel teil.
Oberhalb des Schafpfuhls begann der „Kuhweg“, das heißt der Weg und Gelände, auf dem der Kuhhirte mittags die Herde zur Weide führte. Unmittelbar unterhalb des Schafpfuhls bis zum Grundstück „Schneider“ befand sich ein Talstück mit seitlich aufsteigenden Böschungen von ca. 3-4 Metern Höhe.Anfangs der 30er Jahre wurde durch die Gemeinde an der unteren Grenze dieses Geländes mit dem Bau eines Erddammes begonnen, um hier einen Brandweiher anzulegen, damit für den Ort ausreichend Löschwasser zur Verfügung gehalten werden konnte. Bis zu dieser Zeit vergnügten sich die Kinder im Sommer im Schafpfuhl wobei gesagt werden muss, dass das Wasser wegen des unbefestigten Bodens durch den darin befindlichen Schlamm stark verunreinigt war.
Der neue „Brandweiher“, zunächst ca. 50 Meter lang, war zuerst auch unbefestigt, wurde aber trotzdem zu Badezwecken benutzt.

 


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Oktober 14, 2023Das Verhältnis zwischen den Palästinensern und Israel ist eines der umstrittensten und langanhaltendsten Konflikte der modernen Geschichte. Es handelt sich um einen Konflikt, der politische, historische, religiöse und territoriale Elemente miteinander verwebt und das Leben von Millionen von Menschen in der Region beeinflusst. Historischer Hintergrund: Der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis hat seine Wurzeln im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, als die zionistische Bewegung in Europa entstand. Zionisten strebten die Schaffung eines jüdischen Nationalstaates in Palästina an, einem Gebiet, das zu dieser Zeit Teil des Osmanischen Reiches war. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Palästina unter britisches Mandat gestellt, und die Spannungen zwischen der jüdischen und der arabischen Bevölkerung nahmen zu. Teilung und Staatsgründung: Nach dem Zweiten Weltkrieg beschleunigte sich der Zustrom jüdischer Einwanderer nach Palästina, was zu wachsenden Spannungen führte. Die Vereinten Nationen verabschiedeten 1947 die Resolution 181, die die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorsah. Israel erklärte seine Unabhängigkeit 1948, was zu einem Krieg zwischen Israel und den umliegenden arabischen Staaten führte. Flüchtlingsfrage: Dieser Krieg führte zur Entstehung einer palästinensischen Flüchtlingskrise, die bis heute besteht. Hunderttausende Palästinenser wurden vertrieben oder flohen aus ihren Heimatdörfern, und sie und ihre Nachkommen leben heute in Flüchtlingslagern im Westjordanland, im Gazastreifen, im Libanon und in Jordanien. Sechs-Tage-Krieg und Besatzung: Der Konflikt setzte sich in den folgenden Jahrzehnten fort, mit mehreren Kriegen und Konfrontationen zwischen Israel und seinen Nachbarn. Der Sechs-Tage-Krieg von 1967 führte zur israelischen Besetzung des Westjordanlands, des Gazastreifens, Ost-Jerusalems und anderer Gebiete. Diese Besetzung dauert bis heute an und ist ein zentraler Streitpunkt im Konflikt. Friedensbemühungen: Es gab zahlreiche Friedensbemühungen, darunter die Osloer Vereinbarungen von 1993, die die Autonomie der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland und im Gazastreifen etablierten. Trotzdem blieb der Konflikt ungelöst, und es gab wiederholte Gewaltausbrüche, wie die zweite Intifada von 2000. Aktuelle Situation: Am 7. Oktober 2023 hat die islamistische Hamas eine Terroroffensive gegen Israel gestartet. Aus dem Gazastreifen, wo die Hamas herrscht, und später auch aus dem Libanon wurden Raketen abgeschossen. Das israelische Sicherheitskabinett hat daraufhin den Kriegszustand ausgerufen. Israel setzt neues Ultimatum zur Flucht: Das israelische Militär hat die Zivilbevölkerung in Gaza noch einmal aufgefordert, in den Süden des Gazastreifens zu fliehen. Internationale Gemeinschaft und Perspektiven: Die internationale Gemeinschaft hat sich immer wieder bemüht, eine Friedenslösung zu unterstützen. Verschiedene Länder und Organisationen haben Vermittlungsversuche unternommen, aber bisher immer ohne Erfolg. Die Zukunft des israelisch-palästinensischen Konflikts bleibt ungewiss, aber viele Menschen hoffen auf eine friedliche Lösung, die beiden Seiten gerecht wird. Fazit: Insgesamt ist das Verhältnis zwischen den Palästinensern und Israel von langjährigen Spannungen und Konflikten geprägt. Die Wurzeln des Konflikts reichen tief in die Geschichte zurück, und er ist von komplexen politischen, historischen, religiösen und territorialen Faktoren geprägt. Eine dauerhafte Friedenslösung bleibt eine der drängendsten Herausforderungen in der Region und darüber hinaus. Fotos: Pixabay.com [...]
Oktober 13, 2023Die Hirschbrunft und der majestätische Rothirsch Jedes Jahr, im Herbst, verwandeln sich die Wälder Europas in die Bühne für ein atemberaubendes Naturschauspiel – die Hirschbrunft. Diese jährliche Paarungszeit, in der Rothirsche (Cervus elaphus) um Weibchen kämpfen und ihre imposanten Rufe durch die Wälder erschallen, ist ein faszinierendes Spektakel der Natur. Hier ein Blick auf diese beeindruckende Veranstaltung und den Rothirsch. Der Rothirsch, auch als Edelhirsch bekannt, ist die größte Hirschart in Europa und eine der bekanntesten Wildtierarten weltweit. Mit imposanten Geweihen, die bis zu 14 Kilogramm wiegen können, verkörpern Rothirsche Kraft und Anmut gleichermaßen. Sie sind in ganz Europa, Nordamerika und Asien verbreitet und haben eine wichtige Rolle in der Geschichte und Kultur vieler Länder gespielt. Die Hirschbrunft, auch Brunftzeit genannt, ist der Zeitpunkt, an dem die männlichen Rothirsche in Hitze geraten und nach Weibchen suchen. Dies geschieht in der Regel im Herbst, typischerweise zwischen September und Oktober, und kann je nach Region leicht variieren. Während dieser Zeit erleben die Rothirsche einen Anstieg des Testosteronspiegels, was zu auffälligen Veränderungen in ihrem Verhalten führt. Das beeindruckendste Merkmal der Hirschbrunft ist zweifellos der Kampf der Hirsche um die Gunst der Weibchen. Die Männchen treten in intensiven Duellen gegeneinander an, bei denen sie ihre gewaltigen Geweihgeweihe einsetzen, um ihre Rivalen zu vertreiben. Diese Kämpfe sind nicht nur beeindruckend anzusehen, sondern dienen auch dazu, die Hierarchie in der Hirschpopulation zu etablieren. Die charakteristischen Rufe der Rothirsche sind ein weiteres faszinierendes Merkmal der Hirschbrunft. Die männlichen Hirsche, auch als Hirschbullen bezeichnet, geben laute, tiefe Rufe von sich, die kilometerweit zu hören sind. Diese Rufe sollen Weibchen anlocken und Rivalen abschrecken. Die Atmosphäre in den Wäldern während der Hirschbrunft ist von einer fast mystischen Stille durchzogen, die nur von den Rufen der Hirsche durchbrochen wird. Die Weibchen, auch Hirschkuh genannt, wählen in der Regel die stärksten und dominantesten Hirschbullen als Partner aus. Nach einer erfolgreichen Paarung kommt der Nachwuchs im Frühjahr. Der Kreislauf des Lebens setzt sich fort, und die nächste Generation von Rothirschen wird geboren. Die Hirschbrunft ist nicht nur ein spektakuläres Naturschauspiel, sondern hat auch ökologische Bedeutung. Indem sie die Population der Rothirsche reguliert und die besten Gene fördert, trägt die Brunftzeit zur Gesundheit und Stabilität der Art bei. Rothirsche sind auch Schlüsselarten in vielen Ökosystemen und beeinflussen die Verbreitung von Pflanzen und anderen Tierarten durch ihr Weideverhalten und ihre Aktivitäten im Wald. Insgesamt ist die Hirschbrunft und der Rothirsch selbst ein wundervolles Beispiel für die Schönheit und Vielfalt der Tierwelt. Ihr Verhalten und ihre Rituale sind nicht nur faszinierend, sondern unterstreichen auch die Bedeutung des Naturschutzes und des Erhalts der Artenvielfalt in unseren Wäldern und Lebensräumen. Fotos: M. Fuchs [...]
September 25, 2023…wenn die Jagd nach dem perfekten Bild die Natur bedroht. Die Schönheit und Vielfalt der Natur hat schon immer Fotografen aus aller Welt fasziniert. Die Möglichkeit, atemberaubende Landschaften, faszinierende Tierwelt und seltene Pflanzen in Bildern festzuhalten, hat dazu geführt, dass die Naturfotografie zu einer beliebten Leidenschaft geworden ist. Doch während die meisten Naturfotografen die Natur respektieren und schätzen, gibt es leider auch solche, die die Grenzen überschreiten und die Umwelt, die sie fotografieren, stören. Diese störenden Naturfotografen sind oft getrieben von dem Drang, das perfekte Bild zu bekommen, um Likes auf sozialen Medien zu sammeln oder an Fotowettbewerben teilzunehmen. Dabei vergessen sie jedoch häufig, die Auswirkungen ihres Verhaltens auf die Umwelt zu bedenken. Hier sind einige der häufigsten Probleme, die durch störende Naturfotografen verursacht werden: Lebensraumstörung: Ein häufiges Problem ist die Störung der Lebensräume von Tieren. Fotografen, die zu nah an Wildtiere herangehen, um ein besseres Bild zu bekommen, können diese stressen oder vertreiben. Dies kann dazu führen, dass Tiere ihre Jungen verlassen, ihre Nahrungsquellen verlieren oder in gefährliche Situationen geraten. Schädigung von Pflanzen: Auch Pflanzen sind gefährdet, wenn Fotografen sich nicht vorsichtig verhalten. Das Betreten von empfindlichen Ökosystemen wie Mooren, Dünen oder seltene Pflanzenhabitate kann zu dauerhaften Schäden führen. Selbst das Zertrampeln von Pflanzen oder das Abreißen von Blumen für ein besseres Bild kann langfristige Auswirkungen auf die Umwelt haben. Müll und Abfall: Störende Naturfotografen hinterlassen oft Müll und Abfall an den Orten, die sie besuchen. Dies reicht von Plastikflaschen und Verpackungen bis hin zu herumliegenden Stativen und anderem Ausrüstungszubehör. Dieser Müll kann nicht nur die Landschaft verschandeln, sondern auch Tiere gefährden, die ihn versehentlich aufnehmen oder darin verfangen können. Lärmbelästigung: Das Streben nach dem perfekten Foto kann auch dazu führen, dass Fotografen zu laut werden und die Stille und Ruhe der Natur stören. Dies kann nicht nur andere Besucher verärgern, sondern auch Tiere vertreiben oder stressen. Und noch ein wichtiger Aspekt: Rotwild ist Wiederkäuer! Äsungs- und Ruhephasen wechseln sich ab. Mehrmals am Tag verlässt Rotwild – sofern es nicht gestört wird – seinen Tageseinstand zur Nahrungsaufnahme. Störungen führen dazu, dass das Rotwild seinen Einstand nicht mehr verlässt und anfängt in den Dickungen enorme Schäden durch Schälen und Verbiss an den jungen Bäumen zu verursachen. Das schadet dem Wald. 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Ein befreundeter Naturfotograf hatte die beiden vor ein paar Tagen darauf angesprochen…die Antwort war: “Das ist uns egal…!”…und da wo sie immer fotografiert hätten, da hätten sie nur Ärger mit Jägern! Ich bin nun wirklich kein Jagd. bzw. Jägersfreund, aber so wie sich diese beiden Herren verhalten, stößt dies selbst bei mir auf völliges Unverständnis! Die Fotos die ich während der Brunft mache,  entstehen mit viel Geduld und nehmen viel  Zeit in Anspruch. Einen röhrenden Hirsch aus der Nähe zu fotografieren, so etwas schüttelt man nich einfach so nebenbei aus dem Ärmel. Da gehen Stunden bzw. Tage wie im Flug vorbei und oftmals bleibt die Speicherkarte leer. Dann ist es eben so. Aber mit Gewalt ein Foto zu schießen, in der Hoffnung beim direkten drauf zurennen…das könnt ihr vergessen! Dies ist auch ein direkter Wink an die beiden beratungsressistenten Fotografen aus dem Raum “Hainchen/Walpersdorf”…! Nahaufnahmen von Hirschen macht man, wenn man weiß wo der Hirsch hinkommt und vor allem wenn man vor ihm da ist! Das heißt aber nicht, bei Stockfinsternis in den Wald zu rennen…meist ist der Hirsch schon da und ohne dass man selbst was sieht wird man gesehen. Solche Aufnahmen entstehen nicht, wenn man dem Wild hinterher läuft und nachstellt! Man muss sich mit dem Rotwild das ganze Jahr über beschäftigen und ihr Verhalten kennen. Ich habe diesen Artikel geschrieben, in der Hoffnung dass der ein oder andere Naturliebhaber ihn versteht und auch nachvollziehen kann. Wir sind 12 Tage am Stück morgens rausgefahren…an einem Tag konnten wir diese Aufnahmen machen. An allen anderen (11) Tagen waren diese beiden Herren unterwegs und haben schon vor dem ersten Licht das Wild vertrieben! Obwohl er immer da war, auch seine Kontrahenten…war alles vorbei als diese beiden “Naturlegasteniker” aufkreuzten. Ich will auch hier nicht groß herumjammern, ich habe ja Erfolg gehabt. Aber denkt auch mal an alle andere Fotografen und Hirschfreunde, die wegen euch beiden Egoisten nichts gesehen und gehört haben. Auch wenn man mir so etwas mal vorgeworfen hat, habe ich mich nie so verhalten. Wegen solchen Typen wie euch, sind Naturfotografen bei Jägern so beliebt. Dieser Artikel ändert nicht meine Einstellung zur Jagd…aber wie diese  Herren das Wild stören ist ein anders Thema. Ich habe nach wie vor noch Spaß mit den Jägern, weil ich weiß dass es den ein oder anderen stört wenn ich Fotos mache…aber nie auf Kosten der Tiere. In diesem Sinne…immer in die Natur, sich anständig verhalten und vor allem so verlassen wie ihr sie vorgefunden habt…! Fotos: M.Fuchs [...]
September 23, 2023Die Geschichte von Gustav In den unberührten Tiefen der dichten Wäldern Wittgensteins lebt ein Hirsch von beeindruckender Stärke und Anmut. Sein Name ist Gustav, und er ist eine lebende Legende in der Tierwelt. Er hat im Laufe der Jahre viele Geweihe getragen und zahllose Abenteuer erlebt. Gustav ist nicht nur der König des Waldes, sondern auch ein Symbol für die unwiderstehliche Kraft und Eleganz, die die Natur hervorbringen kann. Die Majestät des Gustav Gustav ist ein stattlicher Hirsch mit einem massiven Geweih, das sich stolz in die Höhe erstreckt. Sein Fell ist von einem tiefen Braunton, und seine Augen glänzen mit einer unvergleichlichen Entschlossenheit. Schon von Weitem kann man die majestätische Erscheinung dieses Hirsches erkennen, der wie ein Monarch über sein Reich wacht. Ein Leben voller Herausforderungen Von jungen Jahren an hat Gustav gelernt, sich in den Wäldern zu behaupten. Er ist ein geschickter Kämpfer und hat zahlreiche Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Hirschen  überstanden. Seine Stärke und sein Kampfgeist sind legendär, und selbst die stärksten Hirsche meiden eine Konfrontation mit ihm. Der Beschützer des Waldes Gustav ist jedoch nicht nur ein Kämpfer, sondern auch ein Beschützer des Waldes. Er patrouilliert regelmäßig in seinem Territorium und sorgt dafür, dass die Bewohner des Waldes in Sicherheit sind. Seine bloße Anwesenheit strahlt eine Aura der Sicherheit aus, die den Tieren des Waldes ein Gefühl des Schutzes geben. Die Verehrung der Tierwelt Die anderen Tiere des Waldes betrachten Gustav mit Respekt und Bewunderung. Sie sehen in ihm nicht nur einen Anführer, sondern auch einen Freund und Beschützer. Er teilt sein Wissen über die Gefahren des Waldes und lehrt die jüngeren Hirsche und Tiere, wie sie sich vor Bedrohungen schützen können. Der unauslöschliche Eindruck Auch wenn Gustav irgendwann den Wald verlassen muss, bleibt sein Eindruck in der Tierwelt für immer bestehen. Seine Geschichte wird uns immer daran erinnern, dass es in der Natur Wesen gibt, die uns mit ihrer außergewöhnlichen Stärke und Anmut faszinieren können. Gustav, der starke Hirsch, ist ein Beispiel für die erhabene Schönheit der Wälder und eine lebende Erinnerung an die unvergleichliche Pracht der Natur. Ein stolzes Erbe Hoffentlich hat Gustav noch ein langes und erfülltes Leben in den Wäldern. Mit jedem weiteren Jahr wird seine Legende wachsen. Sein Name wird zur Verkörperung von Stärke und Würde im Wald, und seine Geschichten werden von Generation zu Generation weitergegeben. EIN GIGANT MIT 22 ENDEN, AN DEN ICH MICH IMMER ERINNERN WERDE! Wer das Kahlwild – also die weiblichen Tiere — begatten will, muss ein stattliches Geweih auf dem Kopf haben, mit dem sich der Gegner einschüchtern lässt. Doch Optik ist aber nicht alles: Es gibt auch ordentlich was auf die Ohren! Das Röhren soll die Konkurrenz erschauern lassen. Wer am lautesten rufen kann, hat auch den mächtigsten Brustkorb, der als Resonanzkörper fungiert. Unüberhörbar dröhnt der tiefe, gepresste und langgezogene Ruf. Collage von Gustav am Morgen des 19. September 2023 mit einigen tollen Schnappschüssen. Collage von Gustav ganz in seinem Element Fotos: M.Fuchs [...]