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Aktuelle Artikel
Juni 5, 2023Es gibt viele Gründe, warum wir uns für den Schutz von Wildtieren einsetzen sollten. Obwohl einige dieser Gründe offensichtlich sind, wie zum Beispiel der Schutz der Artenvielfalt und die Erhaltung des Ökosystems, gibt es auch andere, nicht so offensichtliche Gründe, warum Tiere schützenswert sind. Darüber hinaus können Tiere auch eine wichtige soziale und kulturelle Bedeutung haben. Tiere können bei der Erhaltung kultureller Traditionen und Bräuche eine wichtige Rolle spielen. In einigen Kulturen werden bestimmte Tiere verehrt oder als heilig angesehen. Der Schutz dieser Tiere ist in diesen Kulturen daher von grosser Bedeutung. Neben all diesen Gründen gibt es auch eine moralische Verpflichtung, Tiere zu schützen. Tiere sind fühlende Wesen und haben das Recht auf ein würdiges Leben. Als Menschen haben wir die Verantwortung, uns um die Schwächeren in unserer Gesellschaft zu kümmern und ihnen Schutz zu bieten. Es ist wichtig, dass wir uns für den Schutz von Tieren einsetzen und uns bewusst machen, dass der Schutz von Tieren eine wichtige Rolle bei der Erhaltung unserer Umwelt, unserer Gesellschaft und unserer Zukunft spielt. Wir sollten uns bemühen, unseren Lebensstil so anzupassen, dass er mit dem Schutz von Tieren und der Erhaltung unseres Ökosystems im Einklang steht. Hobby-Jäger fügen Tieren am meisten Qualen und Missbrauch zu, besonders durch die Art des Tötens. Jagd wird mit Krieg verglichen, wobei der Hobby-Jäger von heute überwiegend faul, feige und technisch hochgerüstet auf einem Hochsitz sitzt oder in Deckung lauert. Dabei sehnt sich der Hobby-Jäger angeblich nach dem aktiven Naturerlebnis. Doch was für eine surreale Natur hat der Jäger geschaffen? Er muss mit Feldstecher und Zielfernrohr (und ggf. Pointer) die scheuen Wildtiere in der Natur suchen, welche man in nicht bejagten Gebieten mit blossen Augen zutraulich sehen kann. Nicht Naturnähe, sondern Distanzierung und Feindseligkeit lebt und schafft der Hobby-Jäger gemäss dem Charakter und der Essenz der Jagd. Die Natur wird durch die Hobby-Jäger zu einer Montage degradiert, was für normale Menschen und die Wildtiere eine enorme Minderung an Lebensqualität bedeutet. Jagd, Hobby-Jäger, deren Schiessereien, Umweltverschmutzung, Hochsitze, Lärm usw. schaffen ganzjährig ein Klima – Energiefeld – des Unwohlseins für Mensch und Tier. Wenn es heißt…”auf zur Treibjagd, dann stehen sie in großer Zahl an Ort und Stelle. Aber wenn es heißt Rehkitze vor dem Mähen in der Wiese zu suchen hat keiner Zeit. Hier bei uns wird gemäht auf Teufel komm raus ohne dass vorher einer die Wiese absucht. Das ganze leint die Hunde an und wir suchen nach Rehkitzen ist nur für´s eigene Image. Man will ja schließlich Opfer zum töten haben…!” Hobby-Jägerparolen sind reine Augenwischerei. Analysiert man in der Politik die Jägerfraktion, erkennt man schnell, dass sie sich selten bis gar nie für die Natur engagieren – klar wird dagegen, dass Ausbeutung und Eigennutz deren wahre Interessen sind. Die Experten der Hobby-Jäger sind meistens nur Interessenvertreter einer egoistischen Lobby, um eine Unkultur zu erhalten und schönzureden. Im Umweltranking belegen Hobby-Jäger den letzten Platz. Keine Wildtiergruppe hat einen miserableren ökologischen Fussabdruck, als Hobby-Jäger. Viele Menschen haben den Eindruck, dass es Fuchs, Reh, Hirsch, Hase, usw. in der freien Natur gar nicht mehr gebe. Die Wälder bzw. Baumplantagen gleichen einem Friedhof. Jeder Baum ist ein Grabstein. Ohne das Gezwitscher der Vögel hätten wir sogar Totenstille. Wie sollen sich Kinder der Gegenwart in Zukunft richtig für die Natur einsetzen, wenn sie diese nicht mehr richtig erleben können? Jedes Jahr quälen und erschiessen diese Hobby-Jäger auf Spassjagden Wildtiere. Die nicht jagende Bevölkerung muss also die frei lebenden Wildtiere vor den Hobby-Jägern schützen, da es sonst niemand macht. Wenn man in einem jagdfreien Gebiet unterwegs ist, stellt man sehr schnell fest, dass die Wildtiere nicht in panischer Angst davon hetzen und den zweibeinigen Besucher neugierig und ohne Angst beobachten, oftmals sogar beschnuppern. Am besten ist ja der der Spruch von den Spaßmördern: “WIR SIND DIE ANWÄLTE DER WILDTIERE!” Googelt einfach mal danach…! Oder frei nach dem Motto: LASST DEN PÄDOPHILEN AUF IHRE KINDER AUFPASSEN…!!! Fotos: M. Fuchs [...]
April 10, 2023Seit Jahren bemüht sich der Landesjagdverband Baden-Württemberg um eine weitere Verkürzung der Schonzeit für Füchse. Das Scheinargument: Gerade die Jagd während der Paarungszeit der Rotfüchse sei eine wirksame Schutzmassnahme für bedrohte Tierarten wie Rebhuhn, Auerhahn, Feldhase u.a. Der Wildtierschutz Deutschland hat hat sich die Pressemitteilung des Lobbyverbands vorgenommen und deckt folgendes Blendwerk auf: Behauptung des Landesjagdverbandes: “Durch die Vorverlegung der Schonzeit für Füchse von Ende auf Mitte Februar im Jahr 2020 hat das Land den Jägern eine der effektivsten Schutzmaßnahmen bedrohter Arten genommen.” Fakt ist, dass die Jägerschaft in den Jahren vor der um zwei Wochen im Februar verkürzten Jagdzeit in Sachen Artenschutz nichts auf die Reihe gebracht hat. Zwischen 2015 und 2020 weist die Jagdstatistik nicht ein einziges Rebhuhn aus, nicht einmal sogenanntes Fallwild, also Tiere die eines natürlichen Todes oder im Zuge eines Unfalls verstorben sind. In Baden-Württemberg gibt es also kaum noch ein Jagdrevier, in dem Rebhühner überhaupt vorkommen. Das bestätigt auch der Wildtierbericht 2021 des Landes. Demnach gab es schon 2019 Rebhuhnvorkommen nur noch in etwa 4,5 Prozent der Jagdreviere. In der Zeit vor 2015 gab es in Baden-Württemberg überhaupt keine Schonzeit für Füchse. Nicht einmal ohne Schonzeit ist es der Jägerschaft gelungen, den Bestand z.B. der Rebhühner im Land auf ein stabiles Niveau zu hieven. Zwischen 2004 und 2015 schwankte die Anzahl der erlegten oder tot aufgefundenen Rebhühner im 35.751 Quadratkilometer großen Baden-Württemberg zwischen 27 (2011) und 117 (2005). Im gleichen Zeitraum wurden “als Schutzmaßnahme für Rebhuhn & Co.” über 760.000 Füchse erschossen. Die Zahl der in der Jagdstatistik ausgewiesenen Feldhasen ist in der gleichen Zeit übrigens von 13.473 auf 8.085, also um 40 Prozent zurückgegangen. Leichte Schwankungen innerhalb des Zeitraums sind allein auf Wettereinflüsse im Frühjahr zurückzuführen. Behauptung des Landesjagdverbandes: “Wenn Füchse vor allem im Februar reguliert werden, werden die bejagten Fuchsreviere zur bevorstehenden Brutzeit der zu schützenden Arten nicht neu besetzt.” Fakt ist, dass gerade während der Paarungs- und kurz vor der Welpenzeit der soziale Druck in den Fuchsgruppen ansteigt, so dass es genau in dieser Phase oft noch zu regelrechten Abwanderungswellen von Jungfüchsen (aus dem Vorjahr) kommt. Behauptung des Landesjagdverbandes: “Hohe Aufwendungen zur Erhaltung des Lebensraums von Bodenbrütern und Niederwild in Kombination mit einem Anstieg der Prädatorenpopulation wie dem Fuchs, sind ein Widerspruch.” Fakt ist, dass es zumindest in den letzten 25 Jahren keinen Anstieg der Zahl der Füchse in Baden-Württemberg gab: Es ist vielmehr ein Rückgang der Fuchsbestände festzustellen. Während zu Beginn der 2000er Jahre noch jedes Jahr um die 80.000 Füchse niedergestreckt wurden, weisen die Jagdstrecken in Baden-Württemberg in den letzten 10 Jahren noch etwa 50.000 Füchse aus. Eine aktuelle Erhebung von Reichholf (2022) zu jagdunabhängig bei Verkehrsunfällen umgekommenen Füchsen belegt diese Tendenz. Auf die Einführung einer Schonzeit für Füchse in Baden-Württemberg (2015) dürfte allenfalls ein kleiner Teil des Rückgangs der Jagdstrecke zurückzuführen sein. Von einem Anstieg der Prädatorenpopulation wie dem Fuchs kann also überhaupt keine Rede sein. Beutegreifer wie Fuchs, Marder, Habicht oder Uhu sind nicht verantwortlich für den Rückgang von Bodenbrütern und Niederwild, sondern die Ursachen sind Lebensraumverlust, Überdüngung, Pestizideinsatz, Insektensterben, Rückgang der Pflanzenartenvielfalt, Straßenverkehr etc. Die Bejagung von Prädatoren hat allenfalls einen geringen Einfluss auf die Reproduktion von Bodenbrütern. Selbst im Leuchtturm-Projekt der Jägerschaft im Bremer Blockland in den Feuchtwiesengebieten Norddeutschlands änderte sich die Reproduktionsrate der Wiesenvögel nach Einführung der intensiven Prädatorenbejagung nicht. Der finanzielle und zeitliche Aufwand zur Bekämpfung von Beutegreifern sollte daher eingespart und die Mittel in die Verbesserung der Lebensräume investiert werden. Behauptung des Landesjagdverbandes: “Die Bejagung von Beutegreifern in unserer heutigen Kulturlandschaft ist für deren Arterhaltung (na, die meinen wohl ihr Niederwild) essenziell.” Fakt ist, dass auch durch Wiederholung solcher Unfug nicht richtig wird. Grund für die problematische Situation bedrohter Arten ist nicht der Fuchs, sondern die Zerstörung von Lebensräumen und Nahrungsgrundlagen der betreffenden Arten. Die Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer bleibt – wie oben aufgezeigt – in aller Regel ohne Effekt, weil steigende Geburtenraten sowie Einwanderung aus Nachbarrevieren die Verluste wieder ausgleichen. Der Einfluss der Jagd auf die Reproduktion von Bodenbrütern ist jedenfalls gering . Managementmaßnahmen für Rebhuhn und Kiebitz funktionieren auch ohne jagdliche Eingriffe. Erforderlich für den mittelfristigen Erhalt gefährdeter Arten wäre ohnehin die Stilllegung und Renaturierung von etwa 7 bis 10 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche. Anderenfalls werden wohl die meisten von uns das Aussterben weiterer heimischer Arten erleben. Behauptung des Landesjagdverbandes: “Ohne Bejagung würde sich der Fuchsbestand im Fall einer Selbstregulation durch Seuchen und Krankheiten, die bei zu dichten Populationen üblich sind, reduzieren.” Fakt ist, dass es gerade in intensiv bejagten Revieren in Baden-Württemberg unter Füchsen immer wieder zu Krankheiten wie Räude oder Staupe kommt. Grund dafür ist, dass freiwerdende Fuchsreviere eine regelrechte Sogwirkung auf revierlose Füchse besitzen. Es begeben sich mehr Tiere auf längere Wanderungen – und diese Migrationsbewegungen sind maßgeblich für die Ausbreitung von Krankheiten verantwortlich. Das allein zeigt, wie abstrus und vermessen die Behauptung des Jagdverbandes ist, durch die Jagd auf Füchse Krankheiten eindämmen zu wollen. Andererseits zeigen viele deutsche Nationalparks, die ohne die Bejagung von Füchsen und anderen Beutegreifern auskommen, dass weder die Bestände zunehmen, noch, dass sie von Krankheiten dahingerafft werden. Das Gleiche gilt für den Kanton Genf seit 1974 und für Luxemburg seit 2015. Fotos: M. Fuchs, Pixabay.com [...]
März 18, 2023Rothirsche sind majestätische Tiere, die in vielen Teilen Europas und Nordamerikas heimisch sind. Sie sind bekannt für ihr imposantes Geweih, das bei männlichen Tieren jedes Jahr aufs Neue wächst. Das Geweih des Rothirschs ist ein bemerkenswertes anatomisches Merkmal, das viele Fragen aufwirft, wie zum Beispiel: Wie wächst das Geweih nach? Warum werfen Hirsche ihr Geweih jedes Jahr ab? Das Geweih des Rothirschs Das Geweih des Rothirschs ist ein Knochenfortsatz, der aus dem Schädel wächst. Es besteht aus Knochen, Knorpel und Blutgefäßen und wird jedes Jahr aufs Neue gebildet. Das Geweih kann bis zu einem Meter lang werden und wiegt bis zu 10 Kilogramm. Das Wachstum des Geweihs Das Wachstum des Geweihs beginnt im Frühjahr, wenn die Hirsche ihr altes Geweih abwerfen. Der Prozess des Geweihabwurfs wird durch Hormone ausgelöst, die im Winter produziert werden. Die Hormone bewirken, dass die Blutversorgung des Geweihs abnimmt und das Geweih allmählich abgestoßen wird. Sobald das alte Geweih abgeworfen wurde, beginnt das Wachstum des neuen Geweihs. Die Knochenzellen an der Basis des Geweihs teilen sich und bilden eine Art lebendiges Gewebe namens “Velvet” (Samt). Das Velvet ist sehr empfindlich und mit Blutgefäßen und Nerven durchzogen. Es dient als Nährstoffquelle für das wachsende Geweih und schützt es vor Verletzungen. Das Velvet ist auch verantwortlich für das Wachstum der Hirschgeweihe. Im Laufe des Sommers wächst das Geweih schnell und kann täglich bis zu einem Zentimeter an Länge zunehmen. Das Wachstum des Geweihs hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Qualität des Futters und der Genetik des Tieres. Das Abwerfen des Geweihs Im Herbst, wenn das Geweih seine endgültige Größe erreicht hat, hört das Velvet auf zu wachsen und stirbt ab. Der Hirsch reibt das Velvet gegen Bäume und Sträucher ab, um es loszuwerden und das fertige Geweih freizulegen. Das Abwerfen des Velvet ist ein schmerzhafter bzw. unangenehmer Prozess für den Hirsch, da das Velvet voller Nerven und Blutgefäße ist. Sobald das Velvet abgeworfen wurde, heilt die Wunde schnell und das Geweih wird hart und stabil. Warum werfen Hirsche ihr Geweih jedes Jahr ab? Es gibt verschiedene Theorien, warum Hirsche ihr Geweih jedes Jahr abwerfen. Eine Theorie besagt, dass das Abwerfen des Geweihs dazu dient, Parasiten und Bakterien loszuwerden, die sich ansammeln können. Dies halte ich für eher unwahrscheinlich. Ich vermute eher die nächste Theorie trifft zu. Denn diese Theorie besagt, dass das Abwerfen des Geweihs dazu dient, das Machtverhältnis innerhalb einer Hirschpopulation auszugleichen. Männliche Hirsche kämpfen oft um die Vorherrschaft und das Recht, sich zu paaren. Ein stärkeres Geweih verleiht einem Hirsch einen Vorteil im Kampf, und das Abwerfen des Geweihs jedes Jahr gibt anderen Hirschen die Chance, ebenfalls eine Chance auf Dominanz zu haben. Eine dritte Theorie besagt, dass das Abwerfen des Geweihs dazu dient, das Geweih zu erhalten. Das Wachstum eines Geweihs erfordert viel Energie und Nährstoffe, die der Hirsch durch seine Nahrung aufnimmt. Durch das Abwerfen des Geweihs kann der Hirsch diese Ressourcen auf andere Körperfunktionen konzentrieren, die für sein Überleben und seine Fortpflanzung wichtiger sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Abwerfen des Geweihs jedes Jahr ein komplexer Prozess ist, der verschiedene Zwecke erfüllt. Es schützt den Hirsch vor Infektionen, gleicht das Machtverhältnis innerhalb einer Hirschpopulation aus und ermöglicht es dem Hirsch, seine Energie und Nährstoffe effektiver zu nutzen. Das Geweih des Rothirschs bleibt also weiterhin ein faszinierendes anatomisches Merkmal, das viele Fragen aufwirft und weiter erforscht werden muss. Fotos: M. Fuchs [...]
März 4, 2023Im Winter ist der Rothirsch notgedrungen auf Diät Sobald die Temperaturen sinken, ist für Rothirsche Ruhe angesagt. Aktivität verbraucht Energie in Form von Kalorien, doch der Hirsch – ein Pflanzenfresser – findet im Winter nur wenig bis gar nichts zu futtern. Die Tiere scharren, oft bei geschlossener Schneedecke, die letzten Baumfrüchte aus dem harten, gefrorenen Boden oder schälen – sehr zum Ärger der Forstleute – die Rinde von den Stämmen der Bäume. Der Vegetarier muss im Winter mit seinen Kräften haushalten. Jede Art von Aktivität kostet ihn Energie! Nicht eine einzige Kalorie darf sinnlos verschwendet werden. Gut, dass die Natur den Rothirsch an das kalte Leben da draußen angepasst hat. Das Wildtier hat im Laufe der Evolution die unterschiedlichsten Strategien entwickelt, um harte Zeiten zu durchstehen. Im Winter darf nicht eine Kalorie sinnlos verschwendet werden Eine seiner zahlreichen Strategien: Der Magen fasst jetzt nur noch halb so viel Nahrung wie im Sommer. “Dadurch verbrauchen die Wildtiere automatisch weniger Brennstoff, um ihre Körperfunktionen aufrecht zu erhalten,“ erklärt Dr. Andreas Kinser, Jagd- und Forstreferent der Deutschen Wildtier Stiftung. Aber nicht nur karge Schonkost rettet ihn – damit die Not nach langanhaltender Kälteperiode nicht lebensbedrohlich wird, ist der Rothirsch auch ein aktiver Energiesparer. Rothirsche „drehen“ ihre Körperheizung auf Sparflamme. Das ist der Grund, warum die Tiere gerade im Winter häufig regungslos in der Landschaft stehen: Wer nichts tut, verbrennt auch keine Kalorien! Der Stoffwechsel wird nahezu gen Null runtergefahren Der bis zu 200 Kilogramm schwere Pflanzenfresser fällt im Winter in eine Art Stoffwechselruhe. Er reduziert seine Körpertemperatur und den Herzschlag von etwa 70 auf rund 40 Schläge in der Minute. Auch die Atmung und der Puls werden deutlich langsamer. Der größte „Energiespar-Clou“ des Diätkünstlers geht noch einen Schritt weiter: Seine inneren Organe – Leber, Niere, Verdauungstrakt und sogar sein Herz – schrumpfen. Der Hirsch befindet sich im “Ausnahmezustand” – und braucht jetzt seine Ruhe! Gönnen Sie dem Rothirsch seine Auszeit Spaziergänger sollten dem Tier die überlebenswichtige Auszeit gönnen und den Energiesparer möglichst nicht aufscheuchen! Hundehalter, Reiter, Mountainbiker, Schlitten- oder Skifahrer müssen auf offiziellen Wegen bleiben und sollten nicht in der Dämmerung unterwegs sein. Ist der Rothirsch gezwungen für die Flucht seinen Stoffwechsel hochzufahren, muss er hinterher fressen, um die Energiereserven wieder aufzufüllen – und die Winterlandschaft hat nicht viel zu bieten. Und gerade die “Abwurfstangensucher” laufen jeden einzelnen Quadratmeter bei der Suche ab und schrecken das Wild unnötig auf. Meine Rotwildaufnahmen im Winter sind zufällige Begegnungen auf Wegen, wenn das Wild wechselt. Die Stangensucher sind aber gerade im Unterholz und den Dickungen auf den Wechseln direkt unterwegs. DAS TREIB.- UND DRÜCKJAGDEN GERADE IM WINTER BZW. ALLGEMEIN SCHEIßE SIND, DAS MUSS MAN WOHL NICHT EXTRA ERWÄHNEN!!! Was für den Rothirsch zunächst ein Verlust ist, bringt vielen anderen Wildtieren einen Gewinn. Mäuse, Eichhörnchen und Füchse knabbern an dem Geweihknochen, um an die wertvollen Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Phosphor sowie Spurenelemente wie Eisen zu gelangen. Nicht nur Nager haben Hirschgeweihe zum Fressen gern. Die durch die Zersetzung der Abwurfstangen frei werdenden Mineralstoffe sind typische Bestandteile zur Bodendüngung und damit ein kleiner aber wertvoller Stein im Baukasten der Natur. In dem immerwährenden Kreislauf von Werden und Vergehen bekommt auch der Rothirsch seine „Krone“ zurück. Schon bald nach dem Abwurf beginnt der Knochen erneut zu wachsen. Was sich jetzt in nur 140 Tagen abspielt, verblüfft bis heute die Wissenschaftler: Der Rothirsch bildet in kürzester Zeit so viel Knochenmasse, dass bis zum Spätsommer ein komplett neues Geweih gewachsen ist. Fotos: M. Fuchs   [...]
Dezember 13, 2022Spontanität und Mitleid sind schlechte Ratgeber beim Kauf eines Heimtiers. Dies gilt insbesondere für den Kauf von jungen Katzen und Hunden übers Internet. Sehr oft stehen hinter den Online-Plattformen mafiös organisierte Banden, die sich am Verkauf von Welpen skrupellos bereichern. In den Coronajahren 2020 und 2021 ist der Import von Welpen aus mutmasslich tierquälerischen Zuchten im Ausland massiv angewachsen. In der Folge wurden 2021 knapp 10 Prozent mehr Verzichttiere von ihren Haltern in Tierheimen abgegeben. Alle Jahre wieder überlegen vor allem Eltern, ihren Kindern ein lebendes Weihnachtsgeschenk zu machen. Regelmäßig werden Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. wenige Wochen nach dem Fest bereits wieder abgegeben, weil sie eben doch nicht so gut zu den Lebensumständen der Menschen passen wie ursprünglich gedacht. Ohnehin haben viele Tierheime bereits erhebliche Kapazitätsprobleme; viele Menschen haben sich im Zuge der Covid-19-Lockdowns unbedacht ein Haustier zugelegt, das dann wenig später wieder im Tierheim landete. Tiere sind keine Dinge, die man einfach kaufen und dann wieder weglegen kann, wenn man ihrer überdrüssig geworden ist. Ein Tier ist ein fühlendes Lebewesen, das für den Halter bzw. die Halterin sehr viel Verantwortung bedeutet und für das eine Trennung bzw. die Abgabe in ein Tierheim traumatisch sein kann. Abgesehen davon erfordert das Halten eines Haustieres auch beträchtliche finanzielle Ressourcen. Viele Menschen sind von der aktuellen Teuerung stark betroffen; sie sollten sich umso mehr gut überlegen, ob sie auch genügend Geld für Futter, Pflege und Tierarzt aufbringen können. Veronika Weissenböck Vor der Anschaffung eines Haustiers sollte man sich genau anschauen, ob es zur Familiensituation und zum Lebensstil passt. Weissenböck: „Viele unterschätzen die Zeit, die man aufbringen muss, etwa bei Hunden für das erforderliche Training. Außerdem bedeutet die Aufnahme eines Haustiers eine sehr langfristige Verpflichtung, die artspezifischen Bedürfnisse für die gesamte Lebenszeit des Tieres zu erfüllen – das sind bis zu 14 Jahre für einen Hund und bis zu 20 Jahre für eine Katze. Auch diverse Tierhaarallergien spielen eine große Rolle und gehören unbedingt vorab abgeklärt.“ Gerade wenn es sich bei den Beschenkten um Kinder handelt, kann es problematisch werden. Obwohl Kinder eine emotionale Bindung zu Tieren empfinden, sind sie in der Regel nicht in der Lage, die volle Verantwortung für ihre Pflege und ihr Wohlergehen zu übernehmen. „Auch wenn viele Eltern ein Haustier für ein tolles Geburtstags- oder Urlaubsgeschenk halten, muss man einfach in Betracht ziehen, dass viele Kinder nach kurzer Zeit das Interesse an dem Tier verlieren. Haustiere sind aber kein Accessoire, sondern Gefährten, die ihr ganzes Leben lang Liebe, Pflege und Hingabe benötigen“, so Weissenböck. Tiere, die unter dem Weihnachtsbaum landen, werden oft zu Beginn der Urlaubssaison im kommenden Jahr, oder wenn die ersten Verhaltensprobleme auftauchen, ins nächste Tierheim gebracht. Noch tragischer ist es aber, wenn sie ausgesetzt oder anderweitig „entsorgt“ werden – was immer wieder passiert, trotz drohender Strafe. „Das Aussetzen von Tieren fällt im Strafgesetzbuch unter Tierquälerei und wird mit einer Strafe von bis zu zwei Jahren Haft geahndet“, berichtet Weissenböck. „Trotzdem passiert es leider immer wieder.“ Kleintiere sind keine „Einsteigerhaustiere“ Den eigenen Kindern Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Mäuse als „Einsteigerhaustiere“ zu schenken, ist ebenfalls eine schlechte Idee. „Besonders kleine Säugetiere haben den Ruf, Kuscheltiere zu sein. Das ist leider schlicht falsch“, erklärt Weissenböck. „Meerschweinchen, Kaninchen oder auch Mäuse sind von Natur aus Fluchttiere, die sich nur ungern anfassen lassen. Hochgehoben oder gar festgehalten zu werden, stellt für sie eine regelrechte Bedrohung dar.“ Gerade Kleintiere werden häufig angeschafft, weil sie als anspruchslos und pflegeleicht gelten. Leider stimmt das überhaupt nicht. Das fehlende Wissen über die individuellen Ansprüche bzw. das natürliche Leben dieser Tiere führt in vielen Fällen zu schweren Haltungsfehlern. Die viel zu kleinen Käfige, die man in Tierhandlungen kaufen kann, vermitteln ein falsches Bild der Bedürfnisse der Tiere. Aus Tierschutzsicht sollten beispielsweise Kaninchen zusammen mit mindestens einem weiteren in einem großzügigen Freigehege gehalten werden, das dem natürlichen Lebensraum der Tiere am nächsten kommt. Wer sich nach reiflicher Überlegung für die Anschaffung eines Heimtiers entschieden hat, sollte sich zunächst in einem Tierheim umschauen. Dort warten unzählige Vierbeiner sehnsüchtig auf ein neues Zuhause. VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck: „Ein Tier zu halten, ist eine große Bereicherung und die Chance auf eine innige Bindung mit einem treuen Gefährten. Wer wirklich bereit für diese große Verantwortung ist, wird sich über unvergessliche Momente freuen können. Wenn die Lebensumstände das Halten eines Tieres aber nicht erlauben, so zeugt es von größerer Tierliebe, wenn man darauf verzichtet.“ Fotos: Pixabay.com [...]

Rundwanderweg

Im April 2012 wurde im oberen Dietzhölztal der Silberpfad eröffnet, ein Rundwanderweg, der auf gut 8km Länge durch das frühere Silberbergbaugebiet rund um Roth führt. Startpunkt ist der Hammerweiher, ein 1562 angelegte Stausee, der für die Erzwäsche gebaut wurde. Im 17. Jahrhundert trieb der Teich dann ein Hammerwerk an und erhielt seinen bis heute gültigen Namen Hammerweiher.

Vom Freizeitgebiet am Hammerweiher mit ausreichend Parkmöglichkeiten und Gastronomie geht es zunächst östlich in Richtung Staffelböll (536m). Hier teilt sich der Dietzhölztaler Silberpfad ein kurzes Stück die Trasse mit dem Waldlehrpfad Eibelshausen und steuert dann zur Philippsbuche.

An der Philippsbuche erreichte 1552 der beliebte Landgraf Philipp von Hessen nach fünfjähriger spanisch-niederländischer Gefangenschaft erstmals wieder hessischen Boden. Zum Gedenken an den historischen Tag pflanze man später eine Buche und errichtete 1910 ein kleines Denkmal. Die Philippsbuche ist heute ein beliebtes Wanderziel mit schöner Aussicht.

Ab der Philippsbuche geht es weiter nordwärts zum Heiligen Berg (518m), der von den Ortsansässigen nur Schlossberg genannt wird. Dies hat einen Grund: Auf dem Heiligenberg finden sich letzte spärliche Überreste der früheren Burg Hessenwald. Die Burg wurde 1325-26 von den Landgrafen von Hessen erbaut und in den folgenden zwei Jahren von den Grafen von Nassau zerstört. Burg Hessenwald diente der Verteidigung des Breidenbacher Grunds im Rahmen der so genannten Dernbacher Fehde. Burg Hessenwald verfiel im 15. Jahrhundert. Heute sind nur noch Halsgraben, wenige Mauerreste und die Reste eines Felsenkellers zu sehen. Die Burgreste sind frei zugänglich.

Weiter geht es zur früheren Grube Gottesgabe. Hier wurde noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Silber abgebaut. Die Grube war so ergiebig, dass im 17. Jahrhundert sogar eine eigene Währung – der Rother Silbertaler – herausgegeben wurde. Über ein schönes Wegstück mit guten Aussichten hinein ins Lahn-Dill-Bergland leitet der Silberpfad durch das frühere Silberbergbaugebiet wieder zurück zum Hammerweiher.


flyer_silberpfad_mit_karte

Quellen: ich-geh-wandern.de, Gemeinde Dietzhölztal