Störende Naturfotografen…

Störende Naturfotografen…

September 25, 2023 Aus Von mfsimba

…wenn die Jagd nach dem perfekten Bild die Natur bedroht.

Die Schönheit und Vielfalt der Natur hat schon immer Fotografen aus aller Welt fasziniert. Die Möglichkeit, atemberaubende Landschaften, faszinierende Tierwelt und seltene Pflanzen in Bildern festzuhalten, hat dazu geführt, dass die Naturfotografie zu einer beliebten Leidenschaft geworden ist. Doch während die meisten Naturfotografen die Natur respektieren und schätzen, gibt es leider auch solche, die die Grenzen überschreiten und die Umwelt, die sie fotografieren, stören.

– Symbolfoto –

Diese störenden Naturfotografen sind oft getrieben von dem Drang, das perfekte Bild zu bekommen, um Likes auf sozialen Medien zu sammeln oder an Fotowettbewerben teilzunehmen. Dabei vergessen sie jedoch häufig, die Auswirkungen ihres Verhaltens auf die Umwelt zu bedenken. Hier sind einige der häufigsten Probleme, die durch störende Naturfotografen verursacht werden:

  1. Lebensraumstörung: Ein häufiges Problem ist die Störung der Lebensräume von Tieren. Fotografen, die zu nah an Wildtiere herangehen, um ein besseres Bild zu bekommen, können diese stressen oder vertreiben. Dies kann dazu führen, dass Tiere ihre Jungen verlassen, ihre Nahrungsquellen verlieren oder in gefährliche Situationen geraten.
  2. Schädigung von Pflanzen: Auch Pflanzen sind gefährdet, wenn Fotografen sich nicht vorsichtig verhalten. Das Betreten von empfindlichen Ökosystemen wie Mooren, Dünen oder seltene Pflanzenhabitate kann zu dauerhaften Schäden führen. Selbst das Zertrampeln von Pflanzen oder das Abreißen von Blumen für ein besseres Bild kann langfristige Auswirkungen auf die Umwelt haben.
  3. Müll und Abfall: Störende Naturfotografen hinterlassen oft Müll und Abfall an den Orten, die sie besuchen. Dies reicht von Plastikflaschen und Verpackungen bis hin zu herumliegenden Stativen und anderem Ausrüstungszubehör. Dieser Müll kann nicht nur die Landschaft verschandeln, sondern auch Tiere gefährden, die ihn versehentlich aufnehmen oder darin verfangen können.
  4. Lärmbelästigung: Das Streben nach dem perfekten Foto kann auch dazu führen, dass Fotografen zu laut werden und die Stille und Ruhe der Natur stören. Dies kann nicht nur andere Besucher verärgern, sondern auch Tiere vertreiben oder stressen.

Und noch ein wichtiger Aspekt: Rotwild ist Wiederkäuer!
Äsungs- und Ruhephasen wechseln sich ab.
Mehrmals am Tag verlässt Rotwild – sofern es nicht gestört wird – seinen Tageseinstand zur Nahrungsaufnahme.

Störungen führen dazu, dass das Rotwild seinen Einstand nicht mehr verlässt und anfängt in den Dickungen enorme Schäden durch Schälen und Verbiss an den jungen Bäumen zu verursachen.
Das schadet dem Wald.

Im Winter, wo der Energiehaushalt des Rotwildes auf Sparflamme läuft, führen Störungen zu erhöhten Energieverbrauch und Schwächen die Tiere in der Notzeit.

Diesen Energieverbrauch muss das Tier dann wieder kompensieren und schält bzw. verbeißt junge Bäume da keine Alternativen im Winter zur Verfügung stehen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die meisten Naturfotografen die Umwelt respektieren und bewusst handeln, um ihre Auswirkungen zu minimieren. Dennoch sollten störende Naturfotografen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und sich an bewährte Verhaltensregeln halten, um die Umwelt zu schützen:

  • Respektiere die Distanz zu Tieren: Halte einen sicheren Abstand zu Wildtieren ein, um sie nicht zu stressen oder zu vertreiben. Verwende Teleobjektive, um näher an sie heranzukommen.
  • Bleibe auf den Wegen: Betrete keine empfindlichen Lebensräume oder Ökosysteme, um Pflanzen und Tiere zu schützen.
  • Hinterlasse keine Spuren: Nimm deinen Müll mit und verlasse die Natur so, wie du sie vorgefunden hast.
  • Sei leise: Vermeide laute Geräusche und bleibe ruhig, um die Natur und die Tiere nicht zu stören.
  • Anfüttern: Auch das Anfüttern von Wildtieren ist ein “No Go”!

Die Naturfotografie kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Schönheit der Natur festzuhalten und mit anderen zu teilen. Wenn jedoch Fotografen nicht mit Respekt und Achtsamkeit handeln, können sie unwissentlich dazu beitragen, die Umwelt zu schädigen, die sie so sehr lieben. Es liegt in unserer Verantwortung, die Natur zu schützen und sicherzustellen, dass zukünftige Generationen die gleiche Möglichkeit haben, ihre Schönheit zu genießen.


Warum schreibe ich diesen Artikel?
Ich beobachte jetzt schon im dritten Jahr, 2 Fotografen die ohne Rücksicht auf Verluste während der Brunft direkt auf röhrende Hirsche in ihre Einstände zurennen. Ein befreundeter Naturfotograf hatte die beiden vor ein paar Tagen darauf angesprochen…die Antwort war: “Das ist uns egal…!”…und da wo sie immer fotografiert hätten, da hätten sie nur Ärger mit Jägern!

Ich bin nun wirklich kein Jagd. bzw. Jägersfreund, aber so wie sich diese beiden Herren verhalten, stößt dies selbst bei mir auf völliges Unverständnis!

Die Fotos die ich während der Brunft mache,  entstehen mit viel Geduld und nehmen viel  Zeit in Anspruch. Einen röhrenden Hirsch aus der Nähe zu fotografieren, so etwas schüttelt man nich einfach so nebenbei aus dem Ärmel. Da gehen Stunden bzw. Tage wie im Flug vorbei und oftmals bleibt die Speicherkarte leer.
Dann ist es eben so. Aber mit Gewalt ein Foto zu schießen, in der Hoffnung beim direkten drauf zurennen…das könnt ihr vergessen! Dies ist auch ein direkter Wink an die beiden beratungsressistenten Fotografen aus dem Raum “Hainchen/Walpersdorf”…!

Nahaufnahmen von Hirschen macht man, wenn man weiß wo der Hirsch hinkommt und vor allem wenn man vor ihm da ist!
Das heißt aber nicht, bei Stockfinsternis in den Wald zu rennen…meist ist der Hirsch schon da und ohne dass man selbst was sieht wird man gesehen.

Solche Aufnahmen entstehen nicht, wenn man dem Wild hinterher läuft und nachstellt! Man muss sich mit dem Rotwild das ganze Jahr über beschäftigen und ihr Verhalten kennen.

Ich habe diesen Artikel geschrieben, in der Hoffnung dass der ein oder andere Naturliebhaber ihn versteht und auch nachvollziehen kann.
Wir sind 12 Tage am Stück morgens rausgefahren…an einem Tag konnten wir diese Aufnahmen machen. An allen anderen (11) Tagen waren diese beiden Herren unterwegs und haben schon vor dem ersten Licht das Wild vertrieben!
Obwohl er immer da war, auch seine Kontrahenten…war alles vorbei als diese beiden “Naturlegasteniker” aufkreuzten.

Ich will auch hier nicht groß herumjammern, ich habe ja Erfolg gehabt. Aber denkt auch mal an alle andere Fotografen und Hirschfreunde, die wegen euch beiden Egoisten nichts gesehen und gehört haben.

Auch wenn man mir so etwas mal vorgeworfen hat, habe ich mich nie so verhalten. Wegen solchen Typen wie euch, sind Naturfotografen bei Jägern so beliebt.

Dieser Artikel ändert nicht meine Einstellung zur Jagd…aber wie diese  Herren das Wild stören ist ein anders Thema.

Ich habe nach wie vor noch Spaß mit den Jägern, weil ich weiß dass es den ein oder anderen stört wenn ich Fotos mache…aber nie auf Kosten der Tiere.

In diesem Sinne…immer in die Natur, sich anständig verhalten und vor allem so verlassen wie ihr sie vorgefunden habt…!


Fotos: M.Fuchs