Der Fellwechsel – ein Werbeflop?

Der Fellwechsel – ein Werbeflop?

Februar 2, 2020 Aus Von mfsimba

Fellwechsel: Das miese Geschäft mit den Pelzen von Fuchs, Marder & Co. kommt wohl nicht in die Gänge

Als Fellwechsel bezeichnen normal tickende Menschen, den Haarwechsel, die Härung oder Mauser, das Abwerfen von Haaren oder Federn vieler Säugetiere oder Vögel, das meistens jahreszeitlich bedingt geschieht, wodurch Eigenschaften und Farbe des Fells oder des Federkleids den jahreszeitlichen Bedingungen angepasst werden.

Fast alle Säugetiere gemäßigter und polarer Breiten passen den Bedingungen der Jahreszeiten entsprechend die Struktur ihres Fells an, um sich vor Kälte zu schützen oder auch als veränderte Tarnfarbe gegenüber Fressfeinden oder Beutetieren. Ist ein Haar ausgewachsen, löst es sich von seiner Wurzel. Beim nächsten Fellwechsel wird es von dem nachwachsenden neuen Haar langsam verdrängt. Bei Raubtieren bildet sich dabei ein unterschiedliches Haar. Zwar bleibt die Anzahl der Haare immer gleich, doch unterscheidet sich das Winterhaar vom Sommerhaar durch eine größere Länge und Dichte. Das Winterfell kann dabei aus zahlreichen gekräuselten Wollhaaren bestehen, die eine stehende Luftschicht bilden und so einen raschen Wärmeverlust des Körpers verhindern. Auch ein dichtes, kurzes Unterfell, das bei Bedarf unter dem groben äußeren Fell aufgestellt wird, ist möglich.


Jäger versuchen mit dem Wort “Fellwechsel”, aus den Überresten erlegter Tiere zusätzliches Kapital zu schlagen. Der von ihnen vermarktete Rohstoff sei ökologisch korrekt und werde aus nachhaltiger, weil tierschutzgerechter Jagd generiert, sagen die organisierten Hobby- und Heckenschützen.

Während in den vergangenen Jahren mehr und mehr bekannte Modedesigner und -label verkündet haben, gänzlich auf Pelzprodukte zu verzichten, versuchen anscheinend jetzt die Jäger mit einer miesen Werbekampagne den Menschen Pelzprodukte anzudrehen. Die im Deutschen Jagdverband zusammengeschlossenen Landesverbände wollen in den nächsten Jahren nicht nur den Absatz von Wildbret als natürliches, nachhaltiges Lebensmittel weiter voran bringen. Auch die Verwertung von Bälgen für Bekleidung und Accessoires soll gefördert und etabliert werden.

Glücklicherweise beeinflusst in der freien Marktwirtschaft die Nachfrage maßgeblich das Angebot. Wer Produkte vermarkten möchte, die gesellschaftlich zu Recht verpönt sind, wer Produkte mit Aussagen bewirbt, die jeden Respekt vor Wissenschaft, Natur und Lebewesen vermissen lassen und wer in der heutigen Zeit eine Fuchsjagd propagiert, die wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen ist, kann mit solch einem Projekt nur scheitern.

Die deutschen Jäger werden wohl auch künftig auf einem riesigen Berg nicht verwendbarer Felle sitzen bleiben, ohne sich freilich die Sinnfrage zu stellen. Bisher versuchten sie, das millionenfache Abschlachten von Wildtieren als Hege und Pflege bzw. Artenschutz zu rechtfertigen. Zumal ja im Tierschutzgesetz auch steht, dass keiner Kreatur ohne zwingenden Grund Schaden zugefügt werden darf.

Mit toten Füchsen kann man kein Geld machen, das ist nur reine Mordgier. Aber ich kann mir nicht vorstellen das Frau sich ein blutdurchtränktes und von Schrotkugeln durchlöchertes Fuchsfell um den Hals hängt. Und so der Jägerschaft noch jede Menge Euro´s in den Rachen wirft.

So werden immer noch fast die meisten Füchse “entsorgt”, auch das Fellwechsel-Projekt des Deutschen Jagdverbandes wird daran nichts ändern!

Wie banal das Böse daherkommt!!!

In jedem getöteten Fuchs hat ein Herz geschlagen und Jägern fällt nichts besseres ein, als aus den bei der Jagd brutal getöteten Füchsen „Fellherzen“ herzustellen, das Angebot noch verniedlichend mit einem Filzfuchs zu bewerben und das dann als „nachhaltige und sinnvolle Verwertung“ anzubieten. Nichts als Augenwischerei. Ins Leben gerufen, um darüber die brutale und grausame Jagd auf Füchse und Co. zu rechtfertigen, aufrecht zu erhalten und um in der Öffentlichkeit für das blutige Hobby Jagd zu werben. 

Die Seite Fellwechsel GmbH des Deutschen Jagdverbandes auf Facebook, hat alle negativen Bewertungen gelöscht und blockiert wohl kritische Kommentatoren. Umdeuten nach Jägerart oder wie man krampfhaft versucht, für die Öffentlichkeit die Tatsachen zu verdrehen und in seiner eigenen Blase kocht.

Wenn Jägern doch soviel an Pelzen liegt, warum kleiden sie sich nicht ganzjährig damit und greifen stattdessen lieber auf Chemie-Faser-Funktions-Kleidung zurück?

Das Aktionsbündnis Fuchs hatte sich auch schon mit dem Thema auseinander gesetzt und sogar etwas zu den Hintergründen einer “Steuerverschwendung” geschrieben:

https://www.aktionsbuendnis-fuchs.de/single-post/Fellwechsel-Flop?fbclid=IwAR309ElSPBBgpY_EB3oUgYCOLiq4HrBi8lkhbBRFNzv2oaCdzoqT2gWsJYE

https://www.aktionsbuendnis-fuchs.de/single-post/Fellwechsel?fbclid=IwAR0tcksVp9HrjaimLdirTR3a_k58FjN5_t0nSHD4Q22RNtp-ifoS5Q7leCU


Fotos: Pixabay, W. Schuppert, Screenshot “Fellwechsel” Facebook
Quellen: Wikipedia