Mittendrin im Abseits

Mittendrin im Abseits

Februar 1, 2020 Aus Von mfsimba

Isolierung und Radikalisierung im Jägermilieu

Vielerlei Beschreibungen über „Jagderlebnisse“ bestimmen die Alltagskommunikation einer Minderheit, die es nicht scheut, sich allen Ernstes als Naturschützer zu bezeichnen und von sich behauptet, die Mitte der Gesellschaft zu repräsentieren.

Allerdings verlieren in einer Zeit wie dieser derartige Behauptungen schlicht ihre Glaubwürdigkeit. Niemand in einer freien Gesellschaft, kann ein Interesse daran haben, eine nach lustvollen oder gar sadistischen Tötungsphantasien eifernde Gruppe, ihre Mitte nennen zu wollen. Aufgrund dieses einfachen Sachverhaltes kam es in den letzten Jahren unaufhörlich zu Bestrebungen, dem, in grauen Rechtsauffassungen veranktertem Jagdgebilde, einem Wandel zu unterziehen.

Tatsächlich modernisieren sich Gesellschaften durch wiederholte respektlose Angriffe auf erstarrte Verkrustungen.
Solche Neuausrichtungen werden sicher nicht von der Zentrale des Jagdverbandes ausgehen, sondern viel eher von einer rastlosen Kampagne der Bloßstellung jägerischen Irrsinns. Wenn ein Jäger sieht, hört oder liest, wie jemand gegen seinesgleichen protestiert, und behauptet, dies würde ihn kränken und seine traditionellen Gefühle verletzen, dann lautet die Antwort: Was ist wichtiger, deine Lust oder das Leben deiner Opfer?
Die verändernde Kraft respektloser Angriffe auf angeblich unantastbare Dinge hat dazu geführt, dass Jäger die allgemeine Ablehnung spüren und versuchen, mit immer bizarreren Rechtfertigungsformen ihren Einfluss zu konservieren.

Erfahrungsgemäß geht jeder, der eine Reform vertritt, ein Risiko ein. Dies gilt umso mehr, nachdem in Jägerzirkeln eine Isolierung und Radikalisierung voranschreitet. Ungezählte Anwohner, Männer, Frauen und Kinder, in deren Nähe Jäger ihrem Tun nachgehen, sitzen insgeheim in der Falle. Jederzeit könne ein Bewaffneter seinem Syndrom der Gewalt, seiner gereizten Grundhaltung entsprechend auftreten. Es ist oft dieser bestimmte Menschentyp mit einer fundamentalen Unfähigkeit ein friedliches Leben führen zu können. Er denkt in den Kategorien Erschossen oder Zerstört. Letztlich ist das Risiko, dass ihnen ihr Jagdsystem noch rapider über dem Kopf zusammenstürzt, desto größer, je aggressiver sie auftreten.


Fotos: Pixabay, Jagdvergehen