Wandern im Kugelhagel?

Wandern im Kugelhagel?

Februar 8, 2020 Aus Von mfsimba

Extratour Hörlepanoramaweg

Screenshot: bergfex.de

Noch unentdeckt bieten sich im Naturpark Lahn-Dill-Bergland einige Wanderwege auf Premiumniveau. So wirbt man für die vielen Wanderwege im Lahn-Dill-Bergland

Die Extratour Hörlepanoramaweg nimmt den Wanderer mit auf den Spuren der Hirten, welche ihre Schafe einst auf diesen kargen Hochlagen hüteten.
Zahlreiche Aussichtspassagen oberhalb romantischer Bachläufe machen die herb romantische Kulisse dieses Weges zu einem Erlebnis des stillen Genießens. Besondere Höhepunkte sind die idyllische Aussicht vom Galgenberg und die stille und offene Hochweide des Madche.
Sehenswert ist auch der alte Steinbruch im Hessel. Ein Angelteich lässt hier im Frühjahr und Sommer Seerosen erblühen. In der Ackerstruth genießt der Wanderer die Schönheit einer Biotopanlage, bevor es dann durch schattigen Buchenwald entlang der Hörle bis zum Quellgebiet in den Hörlewiesen geht.
Von dem Hochplateau Selbachshute bietet sich eine grandiose Fernsicht bis in den Westerwald, das Rothaargebirge, den Vogelsberg und die Rhön. Am Steffenberg gewährt die Landschaft mit einer Wacholderheide einen weiteren Einblick in ihre Schönheit und Vielfältigkeit.


An diesem Wanderweg stehen aber auch unendlich viele Jagdkanzeln, wo man teilweise sogar den Kopf einziehen sollte. Hier mal ein Beispiel unterhalb des Steinbruches oder bekannter unter dem Namen Silbersee, in der Nähe von Oberhörlen. Dort wurde eine Kirrung direkt am “Hörlepanoramaweg” angelegt. Auf der anderen Seite des Weges, hinter Bäumen am Hang, keine 20m entfernt, ein gut versteckter Erdansitz.

Muss man die Wanderfreunde einer solchen Gefahr aussetzen? Auch hinter der Kirrung ist kein Kugelfang gegeben! Sollte man die Wanderer nicht noch zusätzlich an dieser Stelle mit einem Schild warnen?

Beim Errichten und bei der Benutzung eines Hochsitzes sind jagdliche Vorüberlegungen (zum Beispiel die Hauptwindrichtung) und sicherheitstechnische Aspekte (Unfallverhütungsvorschriften) zu beachten. 

Auch für den Jäger gibt es keine Ausnahme von dem allgemein für jedermann geltenden Grundsatz, dass in der möglichen Nähe von Menschen nur scharf geschossen werden darf, wenn mit Gewissheit oder an Gewissheit grenzender hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, dass kein Mensch unmittelbar durch den Schuss oder durch Abpraller getroffen werden kann.


Unweit dieser Kirrung (ca. 150m) wurde ja schon mal der Kadaver eines angeblich verunfallten Dachses von Aasfressern abgelegt…

Die Geschichte vom rätselhaften Tod und der postmortalen Odyssee eines Grimbarts!


Quelle: bergfex.de
Fotos: M.Fuchs