Der Wolf – Mehrheit ist „Pro Canis lupus“

Der Wolf – Mehrheit ist „Pro Canis lupus“

Dezember 20, 2019 Aus Von mfsimba

Soll der Wolfsschutz gelockert werden? Die Bevölkerung sagt NEIN!
Der Regierung ist es aber wieder einmal egal, was die Mehrheit denkt…

Zum Schutz von Schafen und anderen Nutztieren dürfen Wölfe künftig leichter geschossen werden. Das sieht ein Gesetzesentwurf unserer unfähigen GroKo vor, den der Bundestag nach langem Streit verabschiedet hat.

Hier im Land soll es künftig einfacher werden, Wölfe zu töten. Unsere, in meinen Augen unfähige GroKo billigte einen Gesetzentwurf von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), der den Abschuss von Wölfen auch dann ermöglicht, wenn unklar ist, welches Tier genau zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Hier hat man sich wohl morgens beim Ohren reinigen ins Gehirn gestochen!!! Anders kann ich mir so etwas nicht erklären.

Es können dann so lange Wölfe geschossen werden, bis es keine Schäden mehr gibt, auch wenn damit ein ganzes Wolfsrudel getötet wird. Die Behörden müssen aber jeden Fall genehmigen, es gibt zeitliche und räumliche Grenzen. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) erklärte, sie halte die Massnahmen für nicht ausreichend.

Man sieht vor, dass künftig schon «ernste» Schäden für die Abwehr ausreichen. Sie müssen nicht mehr «erheblich» sein. Das Füttern und Anlocken wilder Wölfe soll ausdrücklich verboten werden, damit sie sich nicht an die Nähe von Menschen gewöhnen. Mischlinge aus Wolf und Hund sollen ebenfalls geschossen werden.

Das werden unsere Hobbyjäger als Blankoschein sehen. Wie will man so etwas kontrollieren oder prüfen? Das ist ein völlig falsches Signal und ein Schlag mitten ins Gesicht von Tier- u. Naturschützern!

Laut WWF freuen sich über 70% über eine Wolfs-Rückkehr. Nur 15 Prozent der Befragten stehen Canis lupus demnach kritisch gegenüber.

Der Wolf gehört zu Deutschland wie Luchs und Wildkatze. Er gehört zum Ökosystem – war da, bevor die Jäger kamen. Raubtiere haben eine wichtige Funktion in der Natur. Als erstes fressen sie kranke Tiere und halten damit die Bestände gesund. Und sie verhindern Massenvermehrung.

Ja, Wölfe holen sich auch Schafe von den Weiden. Aber man muss sich ja auch mal Gedanken darüber machen warum. Früher hat ein Schäfer von der Schafzucht gelebt und seine Tiere gehütet, eben darauf aufgepasst. Schafzucht diente der Selbstversorgung und somit hing das Überleben einer Familie von den eigenen Nutztieren ab.  Der Verlust jedes einzelnen Tieres war ein existenzgefährdender Einschnitt für die Familie und somit wurde der Wolf als große Bedrohung wahrgenommen. Heute stellen die “Hobbyschäfer” mobile Weidezäune auf und glauben damit wäre es getan. Frei nach dem Motto: “Ich will Schafe haben aber so wenig wie möglich Zeit und Aufwand investieren.

Was sagt die amtliche Definition eines Wolfszaunes aus?

Als Schutzzaun gegen den Wolf, schreibt z. B. die Niedersächsische Wolfsrichtlinie eine von drei Varianten vor. Zusammengefasst besagen diese:

  • Der mechanisch wirkende Zaun: Hergestellt aus Maschendraht oder Knotengeflecht. Höhe mind. 120cm + 30cm Untergrabeschutz durch in den Boden eingegrabenes Geflecht. Untergrabeschutz alternativ durch ein an der Außenseite waagerecht ausgerolltes und fixiertes Geflecht von mind. 100cm Breite
  • Der kombiniert mechanisch/elektrisch wirkende Wolfszaun: Maschendraht oder Knotengeflecht mit mind. 120cm Höhe oder mind. 90cm hoch + 1-2 Drähten oben zur Erreichung einer Gesamthöhe von wiederum 120cm. Abstand der Drähte je max. 20cm. Als Untergrabeschutz wird auf der Außenseite in 20cm Höhe bei einem Abstand von mind. 15cm zum Geflecht ein Stromdraht angebracht.
  • Der Elektrozaun: Mehrere Reihen Litze, Draht oder Elektronetz. Höhe mind. 90cm, Abstand der Drähte / Litzen max 20cm. Weidezaungerät mit Entladeenergie von mind. 1 Joule

Wenn man dann sieht, mit welchen Zäunen Hobbyschäfer ihre Schafe schützen, wundert es mich nicht, das Wölfe den einfachsten Weg wählen und sich am reich gedeckten Tisch bedienen. Ich kann auch nachvollziehen, dass Schäfer wenig Verständnis dafür haben, wenn ihre Tiere von Wölfen gerissen werden. Aber dann sollen sie auch was dafür tun. Wenn dazu das nötige Kleingeld oder die Zeit für´s Hobby fehlt muss ich es eben lassen. Aber immer auf Steuergelder hoffen um das Hobby finanzieren zu können, kennt man ja auch schon von den Hobbyjägern.
Jetzt wird´s der Regierung  wohl zu teuer…also muss der Wolf dran glauben!

Derzeit ist von etlichen Dutzend Rudeln auszugehen, die einem weitläufigen Standort in Deutschland treu bleiben, hinzu kommen Paare und Einzelgänger. Insgesamt handelt es sich um rund 800 Tiere, wenn man die Angaben der Bundesländer addiert. Diese Gesamtzahl beinhaltet allerdings Doppelzählungen durch Gebietsüberschneidungen der Wildtiere; die Zahl durchziehender Wölfe ist andererseits nicht enthalten.

Die meisten Raubtiere leben in ostdeutschen Bundesländern: In Brandenburg wird die Zahl der residenten Wölfe auf 300 geschätzt, in Sachsen auf 160, in Sachsen-Anhalt auf 92. Niedersachsen liegt im Westen mit schätzungsweise 200 Exemplaren weit vorne – der nördliche Nachbar Schleswig-Holstein geht nur von zwei bis vier angesiedelten Wölfen aus. Durch 639 Wolfs-Übergriffe seien im vergangenen Jahr bundesweit 2067 Tiere gerissen worden, erklärte der CDU-Abgeordnete Hermann Färber. Die allermeisten davon sind Schafe oder Ziegen. Insgesamt werden in Deutschland rund 1,6 Millionen Schafe und gehalten. Ich stelle mir die Frage, wieviele Schäfer dies im Nebenerwerb als Hobby praktizieren, also nicht davon leben.

Es ist schön, dass sich der Wolf nicht nur in der Natur wieder etablieren konnte, sondern auch in den Köpfen und Herzen der Menschen. „Wölfe meiden den direkten Kontakt mit Menschen und sind, wenn sie in freier Wildbahn aufgewachsen sind und dort leben, nicht grundsätzlich gefährlich.“

Damit hätte man auch geklärt, ob das Rotkäppchen lügt. Wir alle wuchsen ja mit den Märchen vom bösen Wolf auf, der nicht nur Zicklein, sondern auch Rotkäppchen und deren Großmutter fraß. Großmutter und Rotkäppchen werden aber von einem Jäger aus dem Bauch des Wolfes befreit…blablabla…!

Mann darf den Wolf auch nicht verniedlichen, Wölfe sind Wildtiere und sollten aber auch als solche mit Respekt behandelt werden. Seitdem es wieder Wölfe in Deutschland gibt – hat es keine Situation gegeben, bei der sich freilebende Wölfe aggressiv gegenüber Menschen verhalten haben. Der Wald wird durch die Rückkehr des Wolfes nicht gefährlicher. Von Wildschweinen beispielsweise geht durch ihre Wehrhaftigkeit und große Anzahl allein statistisch gesehen eine größere Gefahr aus, als vom Wolf.

Die Wolfsvorkommen in Europa untergliedern sich in verschiedene Populationen. Die Wölfe in Deutschland und Westpolen gehören zur mitteleuropäischen Tieflandpopulation, deren Bestand derzeit als gefährdet gilt. In Deutschland ist eine sichere Bestandsgröße immer noch nicht erreicht. Ohne Schutzmaßnahmen könnte der Wolf daher in Deutschland wieder aussterben.

Der Karikaturist Bruno Haberzettl bringt es immer schön auf den Punkt:
Was unsere GroKo hier wieder einmal beschlossen hat, wird den Hobbymördern Tür und Tor öffnen. Man hat das Naturschutzgesetz aufgeweicht um Wölfe einfacher abschießen zu können, wenn diese Nutztiere gerissen haben. Bauern und Schäfer haben die letzten Jahre durch fehlende Schutzmassnahmen diese Entscheidung regelrecht provoziert. Jetzt macht man wieder ein unschuldiges Tier zum Sündenbock.

Erst der  Fuchs, der das Niederwild holt, dann die Katze die unsere Vögel frisst. Immer sind Tiere am Versagen des Menschen schuld. Was sind wir nur für ein armes und kaltes Volk geworden.

Der politische Tierschutz ist heute zu etwas Hinterhältigem, verkommerzialisiertem und feigen Morden an Mitgeschöpfen verkommen. Töten aus primitivsten Instinkten. Die Ehrfurcht vor dem Leben ist verloren gegangen.

Jeder macht sich schuldig wenn er nichts dagegen unternimmt, gerade dann, wenn man wegschaut…


Quellen: WWF, NABU
Fotos: Pixabay