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Aktuelle Artikel
April 17, 2025Warum die Ausgrenzung einer demokratisch gewählten Partei ein Problem für eine offene Gesellschaft ist Umstritten, unbequem und doch demokratisch gewählt: Die Alternative für Deutschland (AfD) polarisiert wie keine zweite Partei im Land. Während ihre Kritiker sie am liebsten aus dem politischen Betrieb verbannen würden, sehen viele Bürger in der AfD die einzige authentische Opposition. Der Umgang mit der AfD offenbart ein grundlegendes Problem: Wie tolerant ist unsere Demokratie wirklich gegenüber abweichenden Meinungen? In einer pluralistischen Demokratie lebt der politische Diskurs von der Vielfalt der Meinungen. Parteien, die sich innerhalb des demokratischen Rahmens bewegen, haben das Recht, ihre Standpunkte zu vertreten – auch wenn sie unbequem oder kontrovers sind. Die Alternative für Deutschland ist inzwischen fest in den Parlamenten auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene verankert und repräsentiert Millionen von Wählerinnen und Wählern. Dennoch sieht sich die Partei immer wieder mit Ausgrenzung, öffentlicher Ächtung und institutionellen Hürden konfrontiert. Dieser Umgang wirft Fragen auf – nicht nur über die AfD, sondern auch über den Zustand der demokratischen Kultur in Deutschland. Die AfD spricht Themen an, die von den etablierten Parteien lange vernachlässigt wurden. Dazu zählen beispielsweise Kritik an der Migrationspolitik, Forderungen nach einer stärkeren nationalen Souveränität, Skepsis gegenüber der EU sowie Bedenken gegenüber ideologisch geprägten Klimaschutzmaßnahmen. Ob man diese Positionen teilt oder nicht – sie existieren in weiten Teilen der Bevölkerung und verdienen eine politische Repräsentation. Eine funktionierende Demokratie lebt nicht davon, Meinungen zu unterdrücken, sondern davon, sie offen zu diskutieren. Ein zentrales demokratisches Prinzip ist die Gleichbehandlung politischer Akteure. Doch die AfD wird regelmäßig von Veranstaltungen ausgeschlossen, ihre Mitglieder erleben Repressionen bis hin zu beruflichen Nachteilen, und in Teilen der Gesellschaft wird sogar offen darüber diskutiert, wie man ihre politische Arbeit blockieren kann, bis hin zu einem Verbot der Partei. Wenn Parteien oder Medien versuchen, die AfD durch Ausgrenzung statt Argumente zu bekämpfen, entsteht der Eindruck einer Doppelmoral: Demokratisch gewählt, aber nicht demokratisch behandelt. Es ist legitim, eine kritische Haltung gegenüber der Bundesregierung, der EU oder gesellschaftlichen Entwicklungen zu haben. Wer jede fundamentale Kritik automatisch als extremistisch abstempelt, verschiebt die Grenzen des Sagbaren und untergräbt die Meinungsfreiheit. Eine Demokratie muss auch scharfe, ja sogar radikale Kritik aushalten können – solange sie sich im Rahmen des Grundgesetzes bewegt. Gerade im Zeitalter zunehmender Polarisierung ist es wichtig, dass demokratische Institutionen auch mit unbequemen Meinungen umgehen können. Die pauschale Diffamierung der AfD und ihrer Wählerschaft trägt nicht zur Lösung gesellschaftlicher Spannungen bei – sie verschärft sie. Wer glaubt, durch Ausgrenzung politische Strömungen „verschwinden“ lassen zu können, verkennt die Realität und riskiert das Vertrauen breiter Bevölkerungsschichten in die Demokratie. Die AfD ist keine Bedrohung für die Demokratie – sie ist ein Produkt demokratischer Prozesse. Ihre Existenz zeigt, dass es in der Gesellschaft politische Strömungen gibt, die gehört werden wollen. Wer die Demokratie stärken will, sollte nicht versuchen, eine legitime Partei zu delegitimieren, sondern sich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen – offen, sachlich und fair. Mirko Fuchs, Fotos: Pixabay.com, iStock [...]
April 17, 2025Das Osterfeuer gehört in vielen Regionen Deutschlands zu den festen Osterbräuchen. Es soll symbolisch den Winter vertreiben und den Frühling willkommen heißen. Für viele Menschen ist es ein geselliges Ereignis, bei dem man sich in Gruppen trifft, um gemeinsam das Feuer zu entzünden und zu feiern. Doch hinter der romantischen Kulisse der lodernden Flammen verbirgt sich eine oft übersehene Schattenseite: Das Osterfeuer ist eine ernste Gefahr für viele wildlebende Tiere. Die Holz- und Reisighaufen, die für das Osterfeuer gesammelt und aufgeschichtet werden, bestehen häufig aus Ästen, Zweigen und Gartenabfällen. Sie werden oft schon Tage oder sogar Wochen vor dem eigentlichen Abbrennen aufgebaut. Für viele kleine Tiere wirken diese Haufen wie ein idealer Rückzugsort. Igel, Mäuse, Kaninchen, Amphibien wie Kröten und Frösche, Eidechsen und sogar einige Vogelarten nutzen solche Unterschlüpfe zum Übernachten, zur Nistplatzsuche oder zur Vorbereitung auf die Fortpflanzung. Gerade der Frühling ist eine Zeit, in der viele Tiere aktiv nach geschützten Orten suchen. Sie finden in den scheinbar ruhigen, naturbelassenen Holzstapeln einen geeigneten Platz – und merken nicht, dass sie sich mitten in einer tödlichen Falle befinden. Wenn das Osterfeuer schließlich entzündet wird, bedeutet das für die Tiere meist den sicheren Tod. Die Flammen breiten sich schnell aus, und selbst wenn die Tiere die Hitze oder den Rauch rechtzeitig bemerken, ist der Weg nach draußen oft versperrt. Die Tiere geraten in Panik, flüchten in die falsche Richtung oder sind schlichtweg zu langsam. Besonders nachtaktive Tiere, die sich tagsüber im Inneren des Holzhaufens verstecken, werden beim nächtlichen Entzünden überrascht. Eine Flucht ist unter diesen Bedingungen nahezu unmöglich. Auch für Haustiere kann ein Osterfeuer zur Gefahr werden. Katzen oder freilaufende Kaninchen, die sich in der Nähe aufhalten oder aus Angst Zuflucht in einem Holzhaufen gesucht haben, könnten ebenfalls Opfer der Flammen werden. Zudem besteht eine allgemeine Brandgefahr: Bei trockener Witterung können Funkenflug und starke Hitzeentwicklung umliegende Flächen in Brand setzen. Das betrifft nicht nur Wälder und Wiesen, sondern auch angrenzende Grundstücke oder Gebäude. Angesichts dieser negativen Auswirkungen wird zunehmend Kritik an diesem Brauch laut. Viele Tierschutz- und Umweltorganisationen fordern entweder ein vollständiges Verbot der Osterfeuer oder zumindest strengere Auflagen. Eine oft empfohlene Maßnahme ist es, den Holzhaufen erst kurz vor dem Anzünden aufzuschichten, sodass Tiere keine Gelegenheit haben, sich darin niederzulassen. Eine weitere Möglichkeit ist, den Stapel unmittelbar vor dem Abbrennen gründlich umzuschichten oder zu kontrollieren, um eventuell darin befindliche Tiere zu vertreiben. Doch diese Maßnahmen sind aufwendig, werden nicht immer zuverlässig durchgeführt und reichen oft nicht aus, um alle Tiere zu retten. Trotz der vielen Warnungen wird das Ausmaß der Problematik häufig unterschätzt oder ignoriert. Die Tradition wird höher gewertet als das Leben zahlloser kleiner Lebewesen, deren Existenz durch das Feuer sinnlos ausgelöscht wird. Es ist daher wichtig, ein Bewusstsein für die Schattenseiten des Osterfeuers zu schaffen. Nur wenn die Öffentlichkeit über die Risiken aufgeklärt ist, kann ein Umdenken stattfinden. Das Osterfeuer mag ein althergebrachter Brauch sein, doch angesichts der heutigen Umweltlage und des wachsenden Bewusstseins für den Tierschutz stellt sich die Frage, ob es nicht zeitgemäßere und tierfreundlichere Wege gibt, den Frühling zu feiern. Vielleicht ist es an der Zeit, alte Traditionen kritisch zu hinterfragen und neue Wege zu finden, die nicht auf Kosten der Natur und ihrer Bewohner gehen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt beginnt oft mit kleinen, aber bedeutungsvollen Entscheidungen – wie dem Verzicht auf ein Osterfeuer. Mirko Fuchs [...]
April 14, 2025Als Mufflon (Ovis-gmelini-Gruppe) werden mehrere Arten des Wildschafs zusammengefasst. Im engeren Sinne bezieht sich der Begriff jedoch auf eine einzige Unterart – den Europäischen Mufflon. Dieses robuste Wildtier mit seinem charakteristischen, schneckenförmig gedrehten Gehörn. Ursprünglich stammen sie aus dem Mittelmeerraum, insbesondere aus Sardinien und Korsika, wurden aber im Laufe der Zeit auch in anderen Teilen Europas – z. B. in Deutschland, Österreich und Tschechien – eingebürgert. 🧬 Merkmale Größe: Schulterhöhe etwa 70 cm Gewicht: Männchen (Widder) 35–50 kg, Weibchen (Schafe) etwas leichter Fell: Rötlich-braun mit hellerem Bauch, im Winter dichter und dunkler Hörner: Nur die Widder tragen die markanten, spiralig eingerollten Hörner, die ein Leben lang wachsen 🌿 Lebensraum & Verhalten Mufflons bevorzugen offene, bergige Wälder mit viel Licht, Wiesen und Felsen. Sie sind tagaktiv und leben in Herden: Widder oft in kleinen Junggesellengruppen, Schafe mit Jungtieren in Mutterherden. Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter, Rinde – typische Pflanzenfresser Feinde: Wölfe, Luchse, manchmal auch Adler (für Lämmer) Fortpflanzung: Paarungszeit (Brunft) ist im Spätherbst. Nach ca. 5 Monaten Tragzeit wird meist ein Lamm geboren. 🔍 Interessantes Mufflons sind exzellente Kletterer – sie bewegen sich auch auf steilem, felsigem Gelände sicher. Die Hörner der Widder werden nicht abgeworfen, sondern wachsen kontinuierlich weiter. Die Jahresringe von Muffelwild-Hörnern sind tiefe Rillen, die im Winter entstehen, wenn es wenig zu fressen gibt. Jeder Jahresring entspricht einem Lebensjahr. Zwischen den Jahresringen befinden sich Schmuckwülste, die sich mit zunehmendem Alter des Widders enger aneinanderbewegen. Sie sind sehr scheu, können aber bei günstigen Bedingungen recht zutraulich werden. Die Herkunft des Mufflons ist bis heute umstritten. Manche Wissenschaftler vermuten, dass es sich um den direkten Vorfahren des Hausschafs handelt. Andere wiederum sehen im Mufflon einen verwilderten Nachkommen der ersten domestizierten Schafe. Genetische Untersuchungen stützen beide Theorien in Teilen, was eine eindeutige Zuordnung erschwert. Mufflons sind gut an felsige und trockene Lebensräume angepasst. In Regionen mit weichen, feuchten Böden können sie jedoch Probleme mit den Klauen bekommen. Die für harte Untergründe entwickelten Hufe nutzen sich dort nicht ausreichend ab, was zu Fehlstellungen und Entzündungen führen kann. Unabhängig von seiner Herkunft spielt das Mufflon eine wichtige Rolle in der europäischen Fauna. Es gilt als Symbol für Ursprünglichkeit und Anpassungsfähigkeit – ein Wildschaf mit Geschichte. Mirko Fuchs   [...]
März 31, 2025Wenn die Meinungsfreiheit zur Auslegungssache wird und längst vergangene Gesetze plötzlich wieder aktuell erscheinen. Die bevorstehende neue Regierung, die viele als den größtmöglichen politischen Fehlgriff ansehen und die Deutschland so dringend braucht wie einen Schneesturm in der Wüste, macht sich bereits bemerkbar. Sie haben Großes vor und kündigen es ebenso großspurig in ihren Verhandlungspapieren an. Sie planen sogar, das Lügen zu verbieten, denn „die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen fällt nicht unter den Schutz der Meinungsfreiheit.“ Ein Originaltext des § 103a StGB von 1934 lautete: § 103a. Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole. (1) Wer vorsätzlich eine unwahre oder gröblich entstellte Behauptung tatsächlicher Art aufstellt oder verbreitet, die geeignet ist, das Wohl des Deutschen Reiches oder eines Landes oder das Ansehen der Reichsregierung oder einer Landesregierung oder der hinter diesen Regierungen stehenden Parteien oder Verbände schwer zu schädigen, wird, soweit nicht in anderen Vorschriften eine schwerere Strafe angedroht ist, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und, wenn er die Behauptung öffentlich aufstellt oder verbreitet, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft. (2) Ist durch die Tat ein schwerer Schaden für das Deutsche Reich oder ein Land entstanden, so kann auf Sicherungsverwahrung erkannt werden. (3) Wer die Tat grob fahrlässig begeht, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bestraft.“ Dieser Paragraph war Teil der repressiven Gesetzgebung des nationalsozialistischen Staates und diente der Unterdrückung kritischer Meinungsäußerungen. Er wurde nach 1945 nicht in das Strafrecht der Bundesrepublik Deutschland übernommen. Diese Vorschrift zielte darauf ab, Kritik an der Regierung oder an regierungsnahen Organisationen zu unterdrücken und stand im Kontext der repressiven Gesetzgebung des NS-Staats zur Gleichschaltung und Kontrolle der öffentlichen Meinung. Ein gefährlicher Paragraph mit dem Angriff auf die Meinungsfreiheit! In einem demokratischen Rechtsstaat ist die Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter. Sie erlaubt es Bürgern, Kritik an der Regierung zu üben, Missstände aufzudecken und kontroverse Diskussionen zu führen. Doch der hier zitierte Gesetzesvorschlag stellt eine massive Bedrohung dieser Freiheit dar und erinnert an autoritäre Regime, die Kritik mit repressiven Mitteln unterdrücken. Der erste Absatz des Gesetzesvorschlags kriminalisiert „unwahre oder grob entstellte Behauptungen“, sofern sie das „Wohl des Deutschen Reiches oder eines Landes“ oder das „Ansehen der Reichsregierung oder einer Landesregierung“ schwer schädigen können. Bereits hier tun sich erhebliche Probleme auf: Vage und unklare Begriffe: Was bedeutet „grob entstellt“? Wer entscheidet, ob eine Aussage das „Ansehen“ der Regierung „schwer schädigt“? Diese Formulierungen lassen einen weiten Interpretationsspielraum zu und können missbraucht werden, um unliebsame Kritik zu unterbinden. Schutz von Parteien und Verbänden: Besonders problematisch ist, dass nicht nur staatliche Institutionen, sondern auch „die hinter diesen Regierungen stehenden Parteien oder Verbände“ geschützt werden sollen. Damit könnte jegliche Kritik an der Regierungspartei oder deren Verbündeten unter Strafe gestellt werden. Harte Strafen für Meinungsäußerungen: Eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren für unbewiesene oder irreführende Aussagen ist drakonisch. Besonders schwer wiegt, dass öffentliche Äußerungen mit einer Mindeststrafe von drei Monaten geahndet werden sollen. Sollte ein derartiger Paragraph oder ähnlich in Kraft treten, würde dies schwerwiegende Folgen für die Meinungsfreiheit haben: Selbstzensur: Journalisten, Aktivisten und einfache Bürger würden sich aus Angst vor Strafen nicht mehr trauen, kritische Aussagen über die Regierung oder politische Parteien zu tätigen. Missbrauch durch die Regierung: Ein solches Gesetz könnte als Instrument zur Unterdrückung von Opposition und investigativem Journalismus genutzt werden. Einschränkung des öffentlichen Diskurses: Demokratie lebt von Diskussion und Meinungsvielfalt. Ein Gesetz, das strittige Aussagen kriminalisiert, würde zu einem Einheitsdenken und zur Schwächung des demokratischen Prozesses führen. Einfach mal „Deutsches Reich“ durch Bundesrepuplik und „Reichsregierung“ nur durch Landesregierung ersetzen, dann seht ihr, wie ein solches Gesetz in der heutigen Zeit lauten könnte! Ein Gesetz, das die Regierung und politische Parteien vor Kritik schützt, wäre ein direkter Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit. Eine Demokratie muss es aushalten können, dass Menschen sie infrage stellen und kritisieren. Wer dies kriminalisieren will, stellt sich gegen die Grundprinzipien eines freiheitlichen Rechtsstaates. Daher bleibt nur eine Schlussfolgerung: Ein solcher Paragraph darf niemals in Kraft treten. Mirko Fuchs [...]
März 23, 2025In einer Demokratie ist es nicht nur falsch, sondern geradezu gefährlich, eine Partei wie die AfD zu ignorieren. Die politische Landschaft lebt vom Meinungspluralismus, und es widerspricht demokratischen Grundsätzen, eine Partei, die von Millionen Menschen gewählt wird, aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen. Wer die AfD ignoriert, zeigt nicht nur mangelnden Respekt vor der Wählerentscheidung, sondern schwächt auch die Demokratie selbst. Die Ausgrenzung der AfD durch etablierte Parteien und Medien sorgt nicht für eine Lösung, sondern verstärkt nur die gesellschaftliche Spaltung. Statt kritischer Auseinandersetzung wird versucht, die Partei auszugrenzen, sie in eine Ecke zu stellen und ihre Wähler moralisch zu verurteilen. Doch gerade dieses Verhalten treibt immer mehr Menschen in ihre Arme. Viele Bürger haben berechtigte Sorgen und fühlen sich von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten. Die AfD greift diese Themen auf und wird so für viele zur einzigen Alternative. Ignoranz ist keine Strategie, sondern ein Zeichen von Hilflosigkeit. Wer glaubt, dass sich eine politische Kraft wie die AfD von selbst erledigt, irrt gewaltig. Die politische Realität zeigt, dass Parteien, die systematisch ausgegrenzt werden, oft nur noch stärker werden. Eine Demokratie muss sich mit allen politischen Kräften auseinandersetzen, anstatt sie auszugrenzen. Das bedeutet, ihre Argumente nicht nur reflexartig abzulehnen, sondern ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und sie in den politischen Wettbewerb einzubeziehen. Die AfD spricht Themen an, die andere Parteien meiden. Sei es Migration, Identität oder die Rolle Deutschlands in der EU – diese Fragen bewegen die Menschen. Wer glaubt, diese Themen einfach zu ignorieren, hofft vergeblich darauf, dass sie verschwinden. Stattdessen braucht es eine offene Diskussion, in der alle Meinungen gehört werden. Die AfD ist eine Partei, die sich in demokratischen Wahlen bewährt hat. Sie wird von Millionen Bürgern gewählt, und ihre Positionen sind ein Teil des politischen Spektrums. Die Demokratie lebt vom Streit, nicht von Ausgrenzung. Wer sich einer offenen Debatte verweigert, gibt das Fundament der Demokratie preis. Die AfD zu ignorieren, ist nicht nur moralisch fragwürdig, sondern auch strategisch kurzsichtig. Eine echte Demokratie braucht nicht weniger Meinungen, sondern mehr Auseinandersetzung. Deshalb ist es nicht nur legitim, sondern notwendig, die AfD ernst zu nehmen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Demokratie bedeutet, jede Wahlentscheidung zu respektieren und die Ursachen zu hinterfragen – nicht die Wähler! M. Fuchs [...]

Rundwanderweg

Im April 2012 wurde im oberen Dietzhölztal der Silberpfad eröffnet, ein Rundwanderweg, der auf gut 8km Länge durch das frühere Silberbergbaugebiet rund um Roth führt. Startpunkt ist der Hammerweiher, ein 1562 angelegte Stausee, der für die Erzwäsche gebaut wurde. Im 17. Jahrhundert trieb der Teich dann ein Hammerwerk an und erhielt seinen bis heute gültigen Namen Hammerweiher.

Vom Freizeitgebiet am Hammerweiher mit ausreichend Parkmöglichkeiten und Gastronomie geht es zunächst östlich in Richtung Staffelböll (536m). Hier teilt sich der Dietzhölztaler Silberpfad ein kurzes Stück die Trasse mit dem Waldlehrpfad Eibelshausen und steuert dann zur Philippsbuche.

An der Philippsbuche erreichte 1552 der beliebte Landgraf Philipp von Hessen nach fünfjähriger spanisch-niederländischer Gefangenschaft erstmals wieder hessischen Boden. Zum Gedenken an den historischen Tag pflanze man später eine Buche und errichtete 1910 ein kleines Denkmal. Die Philippsbuche ist heute ein beliebtes Wanderziel mit schöner Aussicht.

Ab der Philippsbuche geht es weiter nordwärts zum Heiligen Berg (518m), der von den Ortsansässigen nur Schlossberg genannt wird. Dies hat einen Grund: Auf dem Heiligenberg finden sich letzte spärliche Überreste der früheren Burg Hessenwald. Die Burg wurde 1325-26 von den Landgrafen von Hessen erbaut und in den folgenden zwei Jahren von den Grafen von Nassau zerstört. Burg Hessenwald diente der Verteidigung des Breidenbacher Grunds im Rahmen der so genannten Dernbacher Fehde. Burg Hessenwald verfiel im 15. Jahrhundert. Heute sind nur noch Halsgraben, wenige Mauerreste und die Reste eines Felsenkellers zu sehen. Die Burgreste sind frei zugänglich.

Weiter geht es zur früheren Grube Gottesgabe. Hier wurde noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Silber abgebaut. Die Grube war so ergiebig, dass im 17. Jahrhundert sogar eine eigene Währung – der Rother Silbertaler – herausgegeben wurde. Über ein schönes Wegstück mit guten Aussichten hinein ins Lahn-Dill-Bergland leitet der Silberpfad durch das frühere Silberbergbaugebiet wieder zurück zum Hammerweiher.


flyer_silberpfad_mit_karte

Quellen: ich-geh-wandern.de, Gemeinde Dietzhölztal