dietzhölztaler-silberpfad.de

dietzhölztaler-silberpfad.de


Aktuelle Artikel
September 29, 2024Das Leben der Rothirsche im Rothaargebirge Das Rothaargebirge, mit seiner vielfältigen Flora und Fauna, bietet einen idealen Lebensraum für Rothirsche (Cervus elaphus). Diese majestätischen Tiere sind nicht nur ein Teil des Ökosystems, sondern auch ein faszinierendes Studienobjekt für Naturliebhaber und Wissenschaftler. Im Frühjahr, zwischen Februar und April, werfen die Rothirsche ihre Geweihe ab. Dieser natürliche Prozess ist wichtig für das Wachstum neuer Geweihe, die jedes Jahr größer und prächtiger werden können. Der Abwurf erfolgt in der Regel nach der Fortpflanzungszeit, wenn die Hirsche nicht mehr die Ressourcen und Energie für den Kampf um die Weibchen benötigen. Die Geweihe werden durch hormonelle Veränderungen beeinflusst, und das Abwerfen ist oft ein Zeichen für den bevorstehenden Frühling und die neuen Herausforderungen, die die nächste Brutzeit mit sich bringt. Die Fortpflanzungszeit der Rothirsche beginnt im Spätsommer und erstreckt sich bis in den Herbst. Die Tragzeit beträgt etwa 240 Tage, sodass die weiblichen Rothirsche, die Kahlwild, im Mai oder Juni ihre Kälber zur Welt bringen. Diese neugeborenen Kälber sind zunächst sehr zerbrechlich und benötigen eine intensive Betreuung durch ihre Mütter. Die Mütter verstecken ihre Kälber in der dichten Vegetation, um sie vor Fressfeinden zu schützen. In dieser sensiblen Phase sind die Kälber darauf angewiesen, sich unauffällig zu verhalten, bis sie stark genug sind, um der Herde zu folgen. Mit dem Einzug des Herbstes verändert sich das Verhalten der Rothirsche dramatisch. Die Brunftzeit, die etwa von September bis Oktober dauert, ist ein spektakuläres Schauspiel der Natur. In dieser Zeit werden die Hirsche aktiver und lautstarker. Die Männchen,  zeigen ihre Stärke, indem sie mit ihren Geweihen gegeneinander kämpfen, um die Weibchen zu gewinnen. Das eindrucksvolle Röhren, das diese Tiere während der Brunft von sich geben, hallt durch die Wälder des Rothaargebirges und ist ein charakteristisches Geräusch dieser Jahreszeit. Die Brunftzeit ist entscheidend für die Fortpflanzung und die genetische Vielfalt innerhalb der Herde. Nur die stärksten Hirsche setzen sich durch und haben die Möglichkeit, sich fortzupflanzen. Die ganz jungen Hirsche sind nur Zaungäste und müssen sich das Schauspiel aus der zweiten Reihen ansehen. Wenn man sich die alten und starken Hirsche so anschaut, versteht man auch warum. Nach der Brunft kehrt Ruhe in die Wälder ein, während die Hirsche wieder in ihre normalen Lebensgewohnheiten zurückkehren. Männer wieder unter sich, das Kahlwild zieht mit den jungen Spießern und  dem Nachwuchs, über den Winter bis zur nächsten Brunft auch getrennt von den alten Herren durch die Wälder. Das Leben der Rothirsche im Rothaargebirge ist ein faszinierendes Beispiel für die Dynamik der Natur. Vom Geweihabwurf über die Geburt der Kälber bis hin zur beeindruckenden Hirschbrunft – jeder Lebensabschnitt dieser majestätischen Tiere spiegelt die Herausforderungen und Schönheiten des Lebens in der Wildnis wider. Die Erhaltung dieser Tiere und ihres Lebensraums ist von großer Bedeutung, damit zukünftige Generationen die Wunder der Natur weiterhin erleben können. Fotos: Mirko Fuchs [...]
September 23, 2024Ein fragwürdiges Vorgehen gegen Natur und Tierwohl Die Drückjagd, eine Form der Treibjagd, hat unter Jägern in Deutschland eine lange Tradition und findet oft in den Monaten des Herbstes und Winters statt. Dabei werden Wildtiere durch Treiber oder Hunde in Bewegung gesetzt, um den Jägern vor die Flinte zu laufen. Besonders umstritten ist diese Jagdform jedoch in der Hirschbrunftzeit. Gerade in dieser Phase, in der die Hirsche sich zur Paarung versammeln, gibt es zahlreiche ethische und ökologische Bedenken. Warum also wird eine solche Jagd in der Brunftzeit zugelassen? Es ist ein Eingriff in das natürliche Verhalten! Die Hirschbrunft ist eine besonders sensible Zeit im natürlichen Zyklus dieser majestätischen Tiere. Die Hirsche investieren enorm viel Energie in Kämpfe und die Paarung, um ihren Fortbestand zu sichern. Drückjagden, die in dieser Zeit durchgeführt werden, stören dieses natürliche Verhalten massiv. Die Tiere werden in einem Moment der Schwächung und Erschöpfung regelrecht überrumpelt. Statt sich auf die Fortpflanzung zu konzentrieren, müssen sie vor den Jägern flüchten – ein Eingriff, der nicht nur unnatürlich, sondern auch grausam ist. Stress und Tierleid, da die Brunftzeit  ohnehin schon eine physisch wie psychisch belastende Phase für die Hirsche. Durch die Drückjagd wird dieser Stress noch weiter verstärkt. Oft wird argumentiert, dass die Tiere schnell und schmerzlos erlegt werden. Doch die Realität sieht anders aus: Viele Tiere werden nur angeschossen und erleiden qualvolle Verletzungen, bevor sie – wenn überhaupt – nach stundenlanger Suche erlöst werden. Besonders in der Brunft, wo die Tiere geschwächt und nicht in vollem Besitz ihrer Kräfte sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie in Panik flüchten und dabei schwer verwundet werden. Das Ziel einer nachhaltigen Jagd sollte es sein, die Wildbestände zu regulieren, ohne das ökologische Gleichgewicht zu stören. Doch Drückjagden in der Brunftzeit tragen zur Destabilisierung des Wildbestandes bei. Die stärksten und erfahrensten Hirsche, die eigentlich für die Fortpflanzung essenziell sind, werden in dieser Zeit oft erlegt. Damit geht nicht nur wertvolles genetisches Material verloren, sondern auch das natürliche soziale Gefüge der Hirschpopulation wird gestört. Jüngere und weniger dominante Tiere, die unter normalen Umständen wenig Chancen hätten, kommen zum Zuge und können langfristig negative Auswirkungen auf die Bestände haben. Ein weiteres zentrales Problem ist die Jagdethik. Die Drückjagd in der Brunft ist ein Angriff auf die Prinzipien der waidgerechten Jagd. Die Tiere haben in dieser Phase kaum eine Chance, sich dem Zugriff der Jäger zu entziehen. Die Jagd auf ein geschwächtes, von der Natur vorgezeichnetes Tier wirkt nicht nur unsportlich, sondern auch rücksichtslos. Selbst viele passionierte Jäger sehen diese Praxis kritisch und sprechen sich gegen Drückjagden während der Hirschbrunft aus, da sie nicht im Einklang mit einer fairen und respektvollen Jagd stehen. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Jagd steht zunehmend auf dem Prüfstand, und der Ruf der Jägerschaft leidet unter Praktiken wie der Drückjagd während der Hirschbrunft. Das Bild vom verantwortungsbewussten, naturverbundenen Jäger wird durch solche Maßnahmen zunehmend in Frage gestellt. Der Widerstand in der Bevölkerung wächst, und nicht selten finden sich kritische Stimmen, die den Sinn solcher Jagdformen grundsätzlich in Zweifel ziehen. Der emotionale Schaden für die Bevölkerung, die sich mit der Tierwelt und dem Naturschutz identifiziert, ist immens. Abschließend kann man sagen, dass die Drückjagd in der Hirschbrunft weder aus ethischer, ökologischer noch aus jagdlichen Gesichtspunkten zu rechtfertigen ist. Sie stört das natürliche Verhalten der Tiere, verursacht unermesslichen Stress und Leid und trägt zur Destabilisierung des Wildbestandes bei. Darüber hinaus stellt sie das Bild einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen Jagd in Frage. Wenn die Jagd in Deutschland langfristig akzeptiert und respektiert bleiben soll, muss sie an die ethischen und ökologischen Anforderungen unserer Zeit angepasst werden. Die Drückjagd während der Hirschbrunft hat in einer modernen und umweltbewussten Gesellschaft keinen Platz. Fotos: M. Fuchs [...]
September 22, 2024Die Trophäenjagd während der Hirschbrunft ist ein trauriges Beispiel für das verachtenswerte Zusammenspiel von Gewalt, Eitelkeit und einer fehlgeleiteten Auffassung von Naturverbundenheit. Jäger, die während dieser Zeit auf die majestätischen Hirsche zielen, rechtfertigen ihr Handeln oft mit Tradition und Wildtiermanagement. Doch in Wirklichkeit handelt es sich dabei oft um nichts anderes als das Töten aus reiner Freizeitbeschäftigung, das den natürlichen Kreislauf und die innere Balance der Wildtiere stört. Die Hirschbrunft, jene Zeit im Herbst, in der die Hirsche ihre Kämpfe um die Weibchen austragen und dabei eindrucksvolle Rufe und Kämpfe inszenieren, wird von Trophäenjägern schamlos ausgenutzt. In diesen Momenten, in denen die Tiere verletzlich und stark auf ihre Fortpflanzung konzentriert sind, sehen die Jäger eine besonders günstige Gelegenheit, die prächtigsten Exemplare zu erlegen – nicht, weil es notwendig ist, sondern um den Kopf oder das Geweih des Hirsches als „Trophäe“ an die Wand zu hängen. Es ist das pure Vergnügen am Töten, das hier dominiert. Der Jagderfolg wird durch die Größe des Geweihs gemessen, nicht durch den Respekt vor dem Tier oder der Natur. Statt die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten zu bewundern, wird ihr Leben genommen, nur um das Ego des Jägers zu streicheln. Das ist nicht Jagd zur Erhaltung des Gleichgewichts in der Natur, sondern eine barbarische Form der Selbstdarstellung. Oft verstecken sich diese Jäger hinter dem Argument der Notwendigkeit – sie würden zum Erhalt der Population beitragen oder Wildschäden verhindern. Doch das meiste, was während der Brunftzeit geschieht, dient nicht dem Naturschutz, sondern der Befriedigung eines morbiden Wunsches nach Dominanz über die Tierwelt. Es ist das Töten um des Tötens willen, während die Tiere keine Chance haben. Die Jagd, die in ihrer idealisierten Form vielleicht einst ein Überlebensmittel war, ist hier zur dekadenten Freizeitbeschäftigung verkommen. Jäger, die sich während der Hirschbrunft auf die Beute stürzen, tragen dazu bei, das Gleichgewicht der Natur zu zerstören, indem sie sich auf die imposantesten und stärksten Tiere konzentrieren – genau jene, die für den Fortbestand gesunder Populationen notwendig sind. Trophäenjagd ist ein Symbol für alles, was falsch läuft, wenn Menschen die Natur als Ressource für ihre eigenen niederen Gelüste betrachten. Sie degradiert Tiere zu Objekten, nimmt ihnen ihre Würde und zerstört die Harmonie, die sie mit der Natur haben sollten. Es ist eine zutiefst verachtenswerte Praxis, die keinen Platz in einer Welt haben sollte, die sich als fortschrittlich und naturverbunden betrachtet. Fotos: M. Fuchs [...]
September 21, 2024Die Hirschbrunft im September Es ist Anfang September, die Luft ist kühl und klar. Die ersten Nebelschleier liegen schwer auf den Wiesen, und die Blätter der Bäume beginnen sich leise in goldene Töne zu verfärben. Für viele mag der Herbstbeginn ein sanfter Übergang in die kühlere Jahreszeit sein, doch für den Naturfotografen markiert er eine der aufregendsten Zeiten des Jahres: Die Hirschbrunft. Ein faszinierendes Naturschauspiel, bei dem die Wälder von einem uralten, tiefen Klang erfüllt werden – dem Röhren der Hirsche. Der Ruf der Wildnis Es ist noch dunkel, als meine Frau und ich uns auf den Weg machen. Die Kameraausrüstung sicher verstaut, das Stativ geschultert, ziehen wir  in den Wald, wo nur das Knirschen des Laubes unter den Schuhen die Stille bricht. Doch diese Ruhe trügt. Bald wird das morgendliche Zwielicht den Raum für das Schauspiel öffnen, auf das wir so lange gewartet habe. Während wir in der Dämmerung vorsichtig tiefer in den Wald gehen, hören wir es zum ersten Mal: Das durchdringende Röhren eines Hirsches. Es ist ein ehrfurchtgebietender Klang, der durch Mark und Bein geht, und uns immer wieder Gänsehaut beschert, egal wie oft wir ihn bereits gehört haben. Dieser tiefe, schallende Ruf ist der Beginn eines Rituals, das seit Jahrhunderten den Lauf des Herbstes bestimmt – der Kampf um die Weibchen und das Recht, sich fortzupflanzen. Das erste Licht Endlich erreichen wir einen Beobachtungspunkt, wo man aus einiger Entfernung den Blick über das Tal hat. Wir wählen ihn mit Bedacht, ein unscheinbares Gebüsch am Rande einer Lichtung, das uns genug Deckung bietet, um ungestört zu beobachten und die besten Aufnahmen zu machen. Hier sitzen wir, regungslos, geduldig. Nur das sanfte Klicken der Kamera ist ab und an zu hören, während das erste Licht des Tages über die Baumwipfel kriecht und den Nebel über der Lichtung in ein zauberhaftes Leuchten taucht. Da! Eine Bewegung am Rande der Lichtung. Der mächtige Hirsch tritt vorsichtig aus dem Schutz der Bäume hervor. Sein Geweih thront majestätisch über seinem Haupt – ein Zeichen der Stärke und der Zeit, die er in den Tiefen des Waldes verbracht hat. Die Morgensonne fängt sich auf seinem Fell und lässt ihn fast magisch erscheinen. Er hebt den Kopf, schnuppert in der Luft, lauscht. Dann stößt er erneut sein tiefes, forderndes Röhren aus. Augenblicke der Stille Die Momente zwischen den lauten Rufen sind fast noch intensiver. Die Stille, die folgt, lässt die Zeit stillstehen. Kein Wind bewegt die Blätter, kein Vogel wagt es zu singen. Es scheint, als halte die ganze Natur den Atem an, als sei dies der Moment, in dem die Welt dem Hirsch ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt. Wir beobachten fasziniert, wie er langsam und mit großer Würde über die Lichtung schreitet.  Die Sonne steht nun höher am Himmel, das Licht ist schärfer geworden, und die Tiere ziehen sich allmählich zurück. Für uns endet hier ein unvergesslicher Morgen. Der Weg zurück durch den Wald ist begleitet von dem leisen Rascheln der Blätter und dem fernen Röhren, das allmählich verstummt. Die Erinnerung in Bildern Zurück zu Hause, bei einer Tasse Kaffee und einem ausgiebigen Frühstück, lassen wir den Morgen noch einmal Revue passieren. Wir schauen uns gemeinsam die Bilder an und sind überwältigt von den Momenten, die wir einfangen durften. Die Hirschbrunft ist jedes Jahr aufs Neue ein atemberaubendes Erlebnis – nicht nur wegen der beeindruckenden Kämpfe, sondern wegen der besonderen Stimmung, die diese Jahreszeit ausstrahlt. Der Wald im Herbst ist lebendig, voller Geschichten und voller Magie. Es sind diese kleinen, flüchtigen Augenblicke – das erste Licht des Tages, der majestätische Anblick eines Hirsches im Nebel, das Knarren der Geweihe im Kampf – die uns jedes Jahr wieder hinaus in die Natur ziehen. Die Hirschbrunft ist mehr als nur ein Schauspiel. Sie ist ein Tanz des Lebens, ein Fest der Natur, die uns mit Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllt. Und jedes Foto, das wir machen dürfen, erzählt eine kleine Geschichte aus dieser faszinierenden Zeit. WER DIESER MAGIE EINMAL VERFALLEN IST, KOMMT NIE WIEDER DAVON LOS! Fotos: Fuchs [...]
September 20, 2024Die Brunft der Rothirsche neigt sich schon bald wieder dem Ende zu, und es war auch dieses Jahr wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Die lauten Rufe der Hirsche, das eindrucksvolle Röhren, das durch den Wald hallt, und die kraftvollen Kämpfe um die Gunst der Weibchen haben uns wie immer tief beeindruckt. Besonders schön war, dass wir zwei prächtige Hirsche hautnah beobachten und einige wunderbare Fotos schießen konnten. In diesem Jahr stellte aber der Wind eine besondere Herausforderung während der Brunft dar. Die wechselnden Winde erschwerten es, Hirsche überhaupt zu Gesicht zu bekommen, da sie unsere Anwesenheit oft frühzeitig witterten. Auch war sehr wenig bis überhaupt kein Kahlwild unterwegs. Wenn man etwas gesehen hat, dann waren es vielleicht 4-5 Tiere. In der stillen Dämmerung steht der Hirsch majestätisch in seinem Einstand, verborgen zwischen dichten Bäumen und Gestrüpp. Sein kräftiger Körper bleibt fast regungslos, die mächtigen Geweihstangen ragen stolz empor. Hin und wieder hebt er den Kopf, die Ohren gespitzt, und stößt einen tiefen, durchdringenden Ruf aus, der weit über den Wald hallt. Es ist ein Klang von Macht und Revieranspruch, der die Stille durchbricht und allen Lebewesen seine Präsenz ankündigt. Dann kehrt Ruhe ein, bis der nächste Ruf ertönt. Ein erfreulicher Unterschied zum letztem Jahr war, dass andere Störfaktoren, wie rücksichtslose Naturfotografen, diesmal ausblieben. Dadurch konnten wir die Tiere in Ruhe und ohne unnötige Unterbrechungen genießen. Es war ein intensives und beeindruckendes Erlebnis, das uns die Schönheit und Kraft dieser majestätischen Tiere noch einmal auf besondere Weise nähergebracht hat. Die Nähe zu diesen majestätischen Tieren ist jedes Mal ein besonderes Highlight. Es ist einfach faszinierend, die Hirsche aus nächster Nähe zu erleben und zu sehen, wie sich die Dynamik der Brunft in jeder ihrer Bewegungen widerspiegelt. Diese intensiven Momente mit der Natur bleiben lange im Gedächtnis und machen die Brunft zu einem der Höhepunkte des Jahres. Schon jetzt freuen wir uns auf das nächste Mal, wenn der Wald wieder von diesem einzigartigen Schauspiel erfüllt wird. Nun bleibt abzuwarten, welche Überraschungen die letzten Septembertage der Brunft noch bereithalten. Die Spannung und Vorfreude auf die kommenden Tage bleiben – vielleicht zeigt sich noch einmal ein besonderer Moment in der herbstlichen Waldkulisse. Wenn weniger Kahlwild (weibliches Rotwild) in der Brunft zu sehen ist, kann das mehrere Ursachen haben. Eine mögliche Erklärung ist eine übermäßige Bejagung.  Ein weiterer Faktor könnte sein, dass sich das Verhalten des Wildes verändert hat. Hoher Jagddruck, besonders während der Brunft, kann dazu führen, dass das Wild scheuer wird und sich vermehrt in schwer zugänglichen oder ruhigen Gebieten aufhält. Eine zu starke Reduktion des Kahlwilds kann jedoch schwerwiegende Folgen haben. Das Rotwild ist stark sozial strukturiert, und die Weibchen sind für die Fortpflanzung und den Fortbestand der Population entscheidend. Wird das Kahlwild zu stark reduziert, könnte dies langfristig zu einer drastischen Schrumpfung des gesamten Bestands führen. Vor ein paar Jahren waren die Rudel hier um einiges an Kahlwild größer. Oft standen die Hirsche am Hang und hielten Ausschau nach den Damen. Dieser Kollege war auch alleine unterwegs. Dann noch ein Anliegen meinerseits und im Interesse aller Waldbesucher. Müll im Wald zu hinterlassen, ist nicht nur eine Frage der Unachtsamkeit, sondern eine ernste Gefahr für die Natur und die Tierwelt. Viele Wildtiere, die im Wald leben, können durch zurückgelassenen Abfall schwer verletzt werden. Plastiktüten, Dosen und Flaschen können beispielsweise für Tiere wie Füchse, Rehe oder Vögel tödlich sein, wenn sie diese fressen oder sich darin verfangen. Hier wieder mal ein Beispiel von einem Hirsch, der sich ein Stück Kunststoffseil eingefangen hat. Diese Seile oder Netze, die achtlos im Wald liegen, stellen eine große Gefahr dar. Hirsche verheddern sich mit ihren Geweihen darin und können sich oft nicht mehr befreien, oder wie ich es schon gesehen habe, dass ein Seil ständig über ein Auge gescheuert hat welches total entzündet und zugeschwollen war. Oft führt es dazu, dass sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind und schwer verletzt werden. Im schlimmsten Fall verhungern die Tiere oder erleiden qualvolle Verletzungen, wenn sie versuchen, sich zu befreien. Jeder von uns hat die Verantwortung, die Natur zu schützen. Müll gehört in die entsprechenden Behälter – nicht in den Wald. Indem wir unseren Abfall ordnungsgemäß entsorgen, helfen wir dabei, die Lebensräume von Wildtieren zu erhalten und ihre Gesundheit zu schützen. Gustav, den starken 22 Ender aus der Brunft 2023 habe ich in diesem Jahr leider noch nicht angetroffen. Man hört zwar einen sehr starken Hirsch oben am Kamm, mit  sehr tiefen kräftigen Ruf, ob es Gustav ist weiß ich aber nicht. https://simmersbach.de/ein-starker-hirsch-in-den-waeldern Fotos: M. Fuchs [...]

Rundwanderweg

Im April 2012 wurde im oberen Dietzhölztal der Silberpfad eröffnet, ein Rundwanderweg, der auf gut 8km Länge durch das frühere Silberbergbaugebiet rund um Roth führt. Startpunkt ist der Hammerweiher, ein 1562 angelegte Stausee, der für die Erzwäsche gebaut wurde. Im 17. Jahrhundert trieb der Teich dann ein Hammerwerk an und erhielt seinen bis heute gültigen Namen Hammerweiher.

Vom Freizeitgebiet am Hammerweiher mit ausreichend Parkmöglichkeiten und Gastronomie geht es zunächst östlich in Richtung Staffelböll (536m). Hier teilt sich der Dietzhölztaler Silberpfad ein kurzes Stück die Trasse mit dem Waldlehrpfad Eibelshausen und steuert dann zur Philippsbuche.

An der Philippsbuche erreichte 1552 der beliebte Landgraf Philipp von Hessen nach fünfjähriger spanisch-niederländischer Gefangenschaft erstmals wieder hessischen Boden. Zum Gedenken an den historischen Tag pflanze man später eine Buche und errichtete 1910 ein kleines Denkmal. Die Philippsbuche ist heute ein beliebtes Wanderziel mit schöner Aussicht.

Ab der Philippsbuche geht es weiter nordwärts zum Heiligen Berg (518m), der von den Ortsansässigen nur Schlossberg genannt wird. Dies hat einen Grund: Auf dem Heiligenberg finden sich letzte spärliche Überreste der früheren Burg Hessenwald. Die Burg wurde 1325-26 von den Landgrafen von Hessen erbaut und in den folgenden zwei Jahren von den Grafen von Nassau zerstört. Burg Hessenwald diente der Verteidigung des Breidenbacher Grunds im Rahmen der so genannten Dernbacher Fehde. Burg Hessenwald verfiel im 15. Jahrhundert. Heute sind nur noch Halsgraben, wenige Mauerreste und die Reste eines Felsenkellers zu sehen. Die Burgreste sind frei zugänglich.

Weiter geht es zur früheren Grube Gottesgabe. Hier wurde noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Silber abgebaut. Die Grube war so ergiebig, dass im 17. Jahrhundert sogar eine eigene Währung – der Rother Silbertaler – herausgegeben wurde. Über ein schönes Wegstück mit guten Aussichten hinein ins Lahn-Dill-Bergland leitet der Silberpfad durch das frühere Silberbergbaugebiet wieder zurück zum Hammerweiher.


flyer_silberpfad_mit_karte

Quellen: ich-geh-wandern.de, Gemeinde Dietzhölztal