Der Staffelböll
Was ist der Staffelböll?
Zweifellos ist der Staffelböll (536 Meter) anders als alle seine Nachbarn und das mag wohl der Hauptgrund dafür sein, daß er den Wanderer besonders reizt. Die Kuppe des Berges ist nur mäßig bestanden von einzelnen Wettertannen und Lärchen, die über die Wachholderbüche trotzig hinweg ragen.
Hier und da reckt ein vom Wetterstrahl getroffener Stamm seine altersgrauen Arme zum Firmament. Der in verhältnismäßig großem Umkreis flache Gipfel – übrigens ein trigonometrischer Punkt – heißt im Volksmund das “Kälbertänzchen” und die Leute sagen, daß unsere Altvorderen hier der Gottheit geopfert hätten.
Am Hang nach Simmersbach zu hat eine Stelle den Namen “der heimliche Strauch”. Fort soll in den Wirren des 30-jährigen Krieges eine Zufluchtsstätte für das Weibervolk und die Siechen des Dorfes vor duchziehendem Kriegsvolk gewesen sein. Zwischen Kälbertänzchen und Philippsbuche heißt ein Platz die “Goldkaute” und es sind an dieser Stelle noch Schürfstellen sichtbar.
Fotos: Mirko Fuchs
Text: Dill-Zeitung 1974